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Von Tag zu Tag: Mehr Lametta!

Andreas Conrad kann sich bald auch im Hochsommer das Christkind kaufen

Früher war mehr Lametta!“ Ein unvergesslicher Satz von Opa Hoppenstedt, ihm in den Mund gelegt vom großen Loriot – ein kulturkritischer Einwand gegen jede modernistische, den guten alten Brauch ignorierende Art, einen Weihnachtsbaum zu schmücken. Doch es ist weniger eine bloße Feststellung, vielmehr eine Forderung von nicht allein ästhetischer, sondern auch wirtschaftsfördernder Kraft: Mehr Lametta! Und doch wohl auch mehr Glaskugeln, Glöckchen, Engel, Kerzen, Krippenfiguren und anderes mehr. Was man eben so braucht, um ein deutsches Wohnzimmer zum Tempel weihnachtlicher Innigkeit aufzurüsten. Sechs Wochen sind es noch bis zum 1. Advent, da sollte man sich langsam Gedanken machen, womit man den Zimmerschmuck in dieser Saison ergänzt. Bislang war das eine hektische Angelegenheit, die Adventszeit ist viel zu kurz. Ab dem 28. Oktober wird sie zumindest am Kurfürstendamm gegenüber vom Neuen Kranzler Eck nie enden: Nach Städten wie Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg und Oberammergau erhält nun auch Berlin eine permanente Käthe-Wohlfahrt-Weihnachtswelt. Wie heißt es doch so schön bei Heinrich Böll: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“.

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