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Von Tag zu Tag: Um die Wurst

Lars von Törne hat keinen Appetit mehr auf Salamischeiben.

Durch Christian Wulff ist in letzter Zeit nicht nur das Bundespräsidentenamt etwas in Verruf geraten. Auch die gute alte Salami hat einen Imageschaden erlitten. Denn so wie man die Dauerwurst beim Fleischer serviert bekommt, hat auch Wulff die Details seiner Verwicklung mit Unternehmern eingestanden: scheibchenweise. Das ist beim Wurstkauf kein Problem, beim Umgang mit der Wahrheit aber umso mehr. Deswegen sei an dieser Stelle den Piraten recht gegeben, die Wowereit auffordern, „die ganze Wurst auf den Tisch zu legen“, sprich: im Gegensatz zu Wulff lückenlos darüber Auskunft zu geben, ob und welche Beziehungen es zwischen Wowereit und dem Partyveranstalter Manfred Schmidt gab. Dessen Geschäftsmodell war das Kontakteknüpfen, jetzt wird in der Wulff-Affäre wegen Korruptionsverdachts gegen ihn ermittelt. Dass Wowereit erst auf eine schriftliche Nachfrage der Grünen zugab, er sei auf Schmidts Finca zu Gast gewesen, hat einen faden Beigeschmack. War das jetzt nur die erste Scheibe oder schon die ganze Salami? Sollte sich das als ein erneuter Versuch des Durchwurstelns erweisen, bliebe uns nur noch, zum Vegetarier zu werden.

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