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Von Tag zu Tag: Unverbrüchlich

Bernd Matthies über Flugzeuge, und wie sie heißen sollten.

Es ist der Lufthansa hoch anzurechnen, dass sie, wie man früher sagte, unverbrüchlich zu Berlin steht und am heutigen Dienstag sogar ein Flugzeug nach der Stadt benennen will. So etwas tut keine Airline, die erbost ist, darin zeigt sich eine Souveränität, vor der ein Dreivierteljahr wie ein Tag erscheint.

Lassen wir mal die Frage beiseite, warum die Lufthansa erst jetzt einen Flieger nach Berlin benennt, wo doch jedes Kaff bis runter nach Neuendettelsau schon längst einen Airbus mit seinem Namen schmücken darf. Es mag ja sein, dass die alte „Berlin“ grad auf den Schrott geflogen ist. Aber wäre da nicht mehr zu holen? Mehr Berliner Lokalkolorit?

„Wedding“ zum Beispiel hätte zu den Kindern gepasst, die heute mitfliegen dürfen. „Prenzlberg“ wäre in aller Welt verstanden worden, „Adlon“ hätte Vielreisende neugierig auf luxuriösen Service gemacht, „Herz mit Schnauze“ wäre immer mit Vorrang abgefertigt worden auf dem neuen Flughafen.

Ach, und wenn der fertig ist, könnte die Lufthansa ruhig Dankbarkeit zeigen und ein Fluggerät auf den Namen „Klaus Wowereit“ taufen. Auch, wenn es nur ein rostiger Hubschrauber ist.

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