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Von Tag zu Tag: Wahl der Qual

Lars von Törne hat Mitleid mit unserem Karikaturisten Klaus Stuttmann.

Das ist das Dilemma der politischen Karikaturisten: Da haben sie gerade für jeden Politiker den treffenden Strich entwickelt – und dann wirbelt die Wahl wieder alles durcheinander. „Wahlen sollte man verbieten“, lässt unser Karikaturist Klaus Stuttmann sein gezeichnetes Alter Ego in einem Bild sagen, das sich in seinem neuen Sammelband „Frisch verwählt“ findet. Den stellte er jetzt im Tagesspiegel-Salon vor – und verriet dabei, welchem früheren Politiker er nachtrauert und welche Neulinge ihm die größten Probleme bereiten. So fehlen ihm zumindest in zeichnerischer Hinsicht die meisten FDP-Minister, weil die sich für Spott besonders gut eigneten.

Noch gar nicht anfreunden kann sich Stuttmann mit Familienministerin Manuela Schwesig – deren glattes, jugendliches Aussehen mache eine karikierende Darstellung zur großen Herausforderung. Der neue Verkehrsminister Alexander Dobrindt hingegen provoziere mit seiner dicken Hornbrille die Überzeichnung geradezu. Seine wichtigste Inspirationsquelle ist Stuttmann indes erhalten geblieben: Zu Angela Merkel habe er über die Jahre ein geradezu erotisches Verhältnis entwickelt, hat er einmal gesagt. In seinem aktuellen Sammelband ist die Kanzlerin daher neben einem Selbstbildnis des Zeichners als kaum verhüllte Muse à la Gustave Courbet zu sehen.

– Stuttmanns Karikatur-Kabinett: Seite 6

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