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Tiefdruckgebiet „Iris“ sorgt für warme Herbsttage in Berlin

© Bild: ZB/Monika Skolimowska

Warmer Herbst in Berlin: Bis zu 24 Grad Celsius Ende Oktober – das ist doch nicht normal?

Die Temperaturen in Berlin sind dieser Tage außergewöhnlich hoch. Ein Tiefdruck über dem Atlantik bringt die warme Luft.

Von Charlotte Aebischer

Es ist 16 Uhr und die Sonne verschwindet so langsam hinter den Hochhäusern. Viele Bäume haben ihre Blätter schon zum Großteil verloren. Aus Reflex greift man beim Rausgehen nach dem Schal. In dem Fall ein Fehlgriff, denn beim Öffnen der Tür kommt einem unerwartet warme Luft entgegen. Es ist Ende Oktober in Berlin, und die Temperaturen liegen bei bis zu 24 Grad Celsius.

Grund dafür ist laut Norbert Becker-Flügel von der Wettermanufaktur Tempelhof das anhaltende Tiefdruckgebiet „Iris“ über dem Atlantik. Durch eine süd-westliche Strömung aus subtropischen Gebieten komme die warme Luft nach Deutschland. Dieses meteorologische Phänomen sorge dafür, dass in Berlin nun Temperaturen „im Bereich der Rekordergebnisse“ herrschen.

Kein Grund zur Besorgnis?

Die Kombination aus kürzer werdenden Tagen und diesen warmen Temperaturen würden „das ganze schon etwas unwirklich machen“, gibt Becker-Flügel zu. Einen Zusammenhang mit der Erderwärmung sieht er allerdings nicht. Solche wärmeren Phasen habe es schon immer mal gegeben. Er rät, die warmen Temperaturen genießen: „Wer weiß, was der Winter bringt.“

Gerade im Hinblick auf die Gaskrise ist das sicher nicht ganz verkehrt. So berichtet die Bundesnetzagentur, es sei in der 42. Kalenderwoche deutlich weniger Gas verbraucht worden als durchschnittlich in den letzten vier Jahren. Dies sei hauptsächlich auf die warmen Temperaturen zurückzuführen. Zweifelsohne ist das für die meisten Haushalte in Deutschland Grund zur Freude.

Wenn sich nach einem Sommer der Dürre und der Gletscherschmelze 24 Grad im Oktober trotzdem nicht ganz richtig anfühlen: Immerhin passt das Wetter gut zu Halloween – Trick or Treat?

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