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Ein ICE steht an einem Bahnsteig im Berliner Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben sich nach einem Streik auf einen Tarifvertrag verständigt. +++ dpa-Bildfunk +++

© Foto: picture alliance/dpa/ Carsten Koall

Wegen Bauarbeiten und Streckenengpässen: Deutsche Bahn stellt ICE-Sprinter von Berlin nach Köln monatelang ein

Mit ihren ICE-Sprintern will die Bahn dem Inlandsflug Konkurrenz machen. Doch jetzt muss sie das beliebte Angebot aussetzen.

In nur vier Stunden mit dem Zug von Berlin nach Köln: Mit den 2021 gestarteten Sprinter-ICEs von der Hauptstadt ins Rheinland hat die Deutsche Bahn eine echte Alternative zum Inlandsflug geschaffen. Nun jedoch hat der Konzern das bei vielen Reisenden beliebte Angebot für mehrere Monate eingestellt.

Derzeit könne die Bahn die Sprinter-Linie Berlin-Köln-Bonn mit ihren täglich drei Verbindungen je Richtung „vorübergehend nicht im gewohnten Umfang anbieten“, teilte ein Bahn-Sprecher auf Tagesspiegel-Anfrage mit.

Ohne vorherige Mitteilung wurden die Fahrten bereits ab dem 6. Januar eingestellt. Erst ab Mitte Juni 2023 solle die Schnellverbindung zwischen der Spree-Metropole und der Millionenstadt am Rhein wieder wie gewohnt angeboten werden. Ein Teil der Verbindungen ist jedoch schon im April wieder verfügbar.

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Bauarbeiten bremsen die Sprinter-ICEs aus

Wegen „zahlreicher Baustellen und betrieblicher Engpässe im Schienennetz“ müsse man das Angebot für mehrere Monate einstellen. Um welche es dabei genau geht, wollte die Bahn nicht mitteilen.

Der Bahn-Sprecher widersprach jedoch Tagesspiegel-Informationen aus Bahnkreisen, die Einstellung der Sprinter-Verbindungen könnte mit den Kapazitätsengpässen auf der Berliner Stadtbahn-Trasse zusammenhängen. „Die Ausfälle stehen nicht mit der Auslastung der Berliner Stadtbahn in Verbindung. Es sind vielmehr andere Bauarbeiten auf dem Laufweg Berlin – Köln“, sagte er.

Auf der Berliner Stadtbahn war es nach dem Fahrplanwechsel im Dezember zu massiven Problemen im Zugverkehr gekommen. Betroffen davon war vor allem die Regionalexpress-Linie RE 1.

Es ist ein Verlust. Die schnelle Verbindung zwischen Köln und Berlin ist sehr attraktiv und geeignet, den Flugverkehr zu ersetzen.

Detlef Neuß, Bundesvorsitzender von des Fahrgastverbands ProBahn, zur Pause für die Sprinter-ICEs nach von Berlin nach Köln

Wegen Fahrermangels beim neuen Betreiber, der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (Odeg), aber auch durch Taktverdichtungen und unpünktliche Fernzüge geriet der extrem eng getaktete Fahrplan auf der Trasse täglich durcheinander.

Als potenzielle Schwachstelle wurde dabei auch ausgemacht, dass die Strecke mit nunmehr 15 Zügen pro Richtung und Stunde ihre Kapazitätsgrenze erreicht hätte. Jede Verspätung schlug sich demnach sofort auch bei den Folgezügen nieder. Durch die Entscheidung der Bahn, den Sprinter-ICE nach Köln zu pausieren, sind nun zumindest täglich drei Züge weniger auf der Trasse unterwegs.

Der Fahrgastverband Pro-Bahn bedauerte die mehrmonatige Einstellung des bei vielen Fahrgästen beliebten Angebots. „Es ist ein Verlust. Die schnelle Verbindung zwischen Köln und Berlin ist sehr attraktiv und geeignet, den Flugverkehr zu ersetzen“, sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß.

Auf der Strecke von Berlin ins Rheinland gebe es unter anderem bei der Zugteilung und -kopplung in Hamm immer wieder Verzögerungen. „Das sind Probleme, die es beim Sprinter nicht gibt“, sagte Neuß. Nach dem Halt an mehreren Berliner Bahnhöfen, darunter teilweise auch an den Stationen Ostkreuz und Zoologischer Garten, fährt der ICE ohne Halt durch bis zum Kölner Bahnhof.

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