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Die meisten Bezirke haben das Grillen auf ausgewiesenen Grillflächen inzwischen untersagt.

© Peter Steffen/dpa

Trockenheit in Berlin: Fast alle Bezirke verhängen Grillverbote

Wer sich dem Verbot widersetzt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro rechnen. Wie intensiv kontrolliert wird, ist unklar.

Fast alle Berliner Bezirke haben nun aufgrund der anhaltenden Trockenheit weitreichende Grillverbote verhängt. „Das ist analog zur aktuellen Waldbrandstufe“, sagt Sprecherin Sara Lühmann, die in Friedrichshain-Kreuzberg zuständig ist. Dort wurde im Juli das erste Verbot fürs Grillen und für Feuer auf offiziell ausgewiesenen Grillplätzen ausgesprochen.

Die Menschen zieht es aus ihren überhitzten Wohnungen nach draußen ins Grüne, Grillen gehört da für viele im Sommer einfach dazu. Das Bezirksamt Mitte will kein Spaßverderber sein, rechtfertigt aber das Verbot als „Gefahrenabwehr“, die „Vorrang vor den Grillfreuden Einzelner“ haben müsse. Hier sollen Bußgelder bis zu 5000 Euro fällig werden. Wie intensiv kontrolliert wird, ist allerdings fraglich. Gegrillt werden darf nach Auskunft von Grün Berlin noch auf den ausgewiesenen Flächen auf dem Tempelhofer Feld. Das Gleiche gilt nach Auskunft des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf für den Preußenpark und das Goslarer Ufer. Auch im Mauerpark gelte laut Pankower Bezirksamt noch kein Verbot.

Badeverbote wegen Blaualgen gibt es hingegen kaum

Nahezu uneingeschränkt erlaubt ist bislang noch das Baden in den Berliner Seen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales überprüft regelmäßig die Gewässer und sieht derzeit keinen Anlass, Badeverbote auszusprechen. Allerdings bestehe aktuell die Gefahr von Blaualgen – dies gelte insbesondere für den Schmöckwitzer See in Treptow-Köpenick. Blaualgen können sich „explosionsartig vermehren“, sagt Sprecherin Silvia Kostner und mahnt Schwimmer zur Vorsicht.

Bei bläulich-grünlichen Schlieren auf dem Wasser sollten zumindest kleine Kinder und Hunde am Ufer bleiben, weil sie das Wasser schlucken könnten. Auch Asthmatiker sind zur Vorsicht aufgerufen.

Und die Bäume nicht vergessen. „Spendieren Sie bitte dem Baum vor Ihrem Haus einmal in der Woche einige Eimer Wasser“, hatte der Regierende die Bürger bereits im Juli aufgerufen. In Pankow können die Bewohner beim Straßen- und Grünflächenamt Bewässerungssäcke beantragen. Diese können mit Wasser befüllt und um Baumstämme gelegt werden, damit das Wasser langsam in die Erde sickert.

Beim Bewässern mit Schlauch oder Gießkanne kann nämlich der ausgetrocknete Boden die Flüssigkeit nicht schnell genug aufnehmen. Die Beteiligung der Bewohner ist bisher allerdings mäßig erfolgreich: Bislang lägen dem Straßen- und Grünflächenamt nur drei Anfragen von Pankower Bürgern vor.

Miriam Dahlinger, Milena Fritzsche

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