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Berlin: Widerstand gegen Flugrouten Auch Senat will sich gegen Überflüge wehren

will Gericht entscheiden

Der Widerstand gegen die von der Flugsicherung vorgelegten Routen für die An- und Abflüge am künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld nimmt weiter zu. Einige der umstrittenen Routen sollen demnach, wie berichtet, auch die Stadt im Süden und im Zentrum überqueren.

Jetzt will sich auch das Bundesverkehrsministerium einschalten und mit der Flugsicherung „sprechen“, wie es heißt. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche, verlangt, dass die im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen Routen weiter gelten.

Sie sahen nach dem Start zunächst einen Geradeausflug vor; entsprechend wurde eine Lärmschutzzone entwickelt. Nun wollen die Lotsen die Maschinen nach dem Start sofort abbiegen lassen, weshalb es zu neuen Routen kommt. Warum die abknickenden Routen nicht ins Planfeststellungsverfahren eingeflossen sind, obwohl sie seit dem Jahre 2004 gelten, will die Flugsicherung demnächst erklären.

Gegen Flüge über die Stadt werde sich auch der Senat entschieden wehren, sagte am Mittwoch Senatssprecher Richard Meng. Noch stehe man aber am Anfang des Verfahrens. Lärmaspekte haben bisher noch keine große Rolle gespielt. Dies ändert sich spätestens dann, wenn auch das Umweltbundesamt (UBA) in das Verfahren eingeschaltet wird. Im Vordergrund stehe beim UBA der Schutz vor Lärm über bewohnten Gebieten und Naherholungsgebieten, sagte am Mittwoch Roman Thierbach vom Umweltbundesamt. Bevor die Routen festgelegt werden, prüft auch das Bundesjustizministerium, ob die rechtlichen Vorgaben erfüllt worden sind.

Derweil gründen sich immer mehr Bürgerinitiativen gegen die Routen – in Zehlendorf ebenso wie in Lichtenrade oder in Teltow. In Wannsee demonstrierten am vergangenen Wochenende wie berichtet bereits rund 80 aufgebrachte Bürger gegen den befürchteten Fluglärm.

Beschwerden gegen Flugrouten kann man beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung an der Robert-Bosch-Straße 28 in 63225 Langen oder dort per E-Mail unter der Webadresse poststelle@baf.bund.de vorbringen. Klaus Kurpjuweit

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