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Sanierung als Ausdauersport: Wie der Olympiapark umgestaltet werden soll

Noch tummeln sich hier nur wenige, aber das soll sich ändern. Dafür werden in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro investiert.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Ein einsamer Läufer dreht barfuß seine Runden. Gärtner jäten die Beete, ein Platzwart sitzt auf einem Rasenmäher und stutzt den Sportplatz in akkuraten Bahnen. Um die Landesreitschule zu finden, muss man nur dem duftenden Heu nachschnuppern, und wer den Glockenturm im Auge behält, kann sich auf dem weitläufigen Gelände nicht verirren. Aber trotz des milden Wetters sind nur wenige Spaziergänger unterwegs im Olympiapark, der seit zwei Jahren öffentlich zugänglich, aber weitgehend unbekannt ist.

Das ehemalige Reichssportfeld ist eine ausgedehnte Landschaft, nach Kriegsende lange Zeit sträflich vernachlässigt – obwohl es als Heimstatt von Amateur- und Profisport über Berlin hinaus eine zentrale Rolle spielt. Zwar gibt es für die Sanierung des Olympiaparks Konzepte, deren Realisierung mindestens 80 Millionen Euro kosten würde, aber es geht nur mühsam voran. Seit 2010 wurden erst 6,5 Millionen Euro investiert. Es handelt sich um ein Langzeitprojekt des Landes Berlin – mit ungewissem Ausgang. Neben der Sanierung des Olympia-Schwimmstadions ist vorerst Folgendes geplant:

Das Sportmuseum Berlin an der Hanns-Braun-Straße erhält für 7,1 Millionen Euro ein neues Ausstellungszentrum. Außerdem werden die Portaltreppe an den Maifeldtribünen, die Kuppelhalle und weitere Räumlichkeiten saniert und modernisiert. Die Lottostiftung übernimmt 1,8 Millionen Euro, die EU gibt 1,1 Millionen Euro dazu. Im selben Gebäudekomplex, dem Deutschen Sportforum (bis 1990 Hauptquartier der britischen Alliierten) wird die zeitweilig als Werkstatt genutzte Große Turnhalle wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt. Das kostet 4,9 Millionen Euro. Im Sportforum soll bis 2017 die Poelchau-Oberschule, eine Eliteschule des Sports, einziehen. Der Umbau wird 12,6 Millionen Euro kosten. Auch die bröckeligen Treppenanlagen der Waldbühne müssen saniert werden, das kostet 1,6 Millionen Euro. Die Bauarbeiten an der beliebten Open-Air-Arena dauern bis 2015.

Weitere Vorhaben sind die Sanierung des Tribünengebäudes am Maifeld sowie der Neubau eines Betriebshofes und einer Gärtnerei für die Poelchau-Schule. Außerdem ist ein neues Funktionsgebäude mit Umkleiden, Sanitär- und Trainerräumen für Maifeld und Reiterstadion geplant, zudem die denkmalgerechte Wiederherstellung des Friesenhofes im Sportforum und die Sanierung des Reiterstadions.

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