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Berlin: Wilhelmstraße für Radfahrer frei

Bereich vor Britischer Botschaft bleibt für Autos aus Sicherheitsgründen dicht. Neue Poller sollen aber Fußgängern und Radlern das Durchkommen erleichtern

Die provisorischen Betonklötze vor der Britischen Botschaft kommen weg, werden aber durch weniger massiv wirkende Poller ersetzt. Für den Auto- und Busverkehr bleibt dieser Teil der Wilhelmstraße auf Dauer gesperrt. Darauf einigten sich am Donnerstag der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der britische Botschafter Peter Torry.

Es ist wegen der weiter angespannten Sicherheitslage „langfristig nicht absehbar, dass die Sperrungen aufgehoben werden“, sagte Botschaftssprecherin Christiane Goedelt nach dem Gespräch. Die 27 tonnenschweren Betonquader waren im vergangenen November vor der Botschaft aufgestellt worden, nachdem mehrere Anschläge auf britische Einrichtungen in der Türkei verübt worden waren.

Fußgänger, die bislang nur den gegenüberliegenden Gehweg benutzen durften, und Fahrradfahrer können die Botschaft jedoch demnächst wieder auf der Straße passieren, kündigte Sprecherin Goedelt an. „Die Betonpoller sollen durch kleinere Sperren ersetzt werden.“

Jetzt will die Botschaft gemeinsam mit Polizei und Senat eine „sinnvolle und schnelle Lösung“ finden. Möglich seien kleinere Poller, wie sie auch vor der Synagoge in der Oranienburger Straße als Ersatz für die dort entfernten Betonquader installiert wurden. „Es geht auch darum, die Wilhelmstraße wieder schöner zu machen“, sagte Goedelt. Oberste Priorität sei jedoch, die Sicherheit der Botschaftsbesucher und der Mitarbeiter zu garantieren. „Wir mussten eine Variante finden, mit der wir leben können und die auch Rücksicht auf die Anwohner nimmt.“

Die Betonklötze sollen nun „so schnell wie möglich“ entfernt werden. Der genaue Zeitpunkt hänge davon ab, wann Angebote für kleinere Poller vorlägen und diese eingebaut werden könnten. Vor Herbst ist damit wohl nicht zu rechnen. Ursprünglich hatte die Straße nur kurzfristig gesperrt werden sollen. Als die jeweils 3,5 Tonnen schweren Betonblöcke von einem Feuerwehrkran aufgestellt wurden, hatte die Innenverwaltung versichert, die Sperrung sei zeitlich begrenzt. Seitdem hieß es bei Nachfragen offiziell stets nur, dass das „Gefährdungsniveau unverändert hoch“ sei – verbunden mit dem Hinweis, dass „keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge vorliegen.“

Das gestrige Gespräch war eines von mehreren, die Wowereit und der Botschafter in den vergangenen Monaten geführt haben. Neben Autofahrern haben auch die BVG und die Inhaber angrenzender Geschäfte wiederholt über die zusätzliche Belastung geklagt. Wegen der Sperrung müssen auch Linienbusse Umwege fahren. Geschäfte im südlichen Teil der Straße klagten über Umsatzeinbrüche.

Auch der Chef des direkt neben der Botschaft liegenden Adlon-Hotels hatte sich Hilfe suchend an Wowereit gewandt: Hoteldirektor Jean van Daalen schrieb einen Brief an den Regierenden Bürgermeister, in dem er auf die schwierige Situation seines Hauses hinwies. Denn neben der Sperrung leidet das Hotel zusätzlich auch noch unter der U-Bahn-Baustelle, die demnächst auf dem Pariser Platz vor dem Adlon-Haupteingang entstehen soll.

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