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Entertainer. Will Smith ist nicht nur Schauspieler, sondern auch  Sänger. Bei der Verleihung des „Kids Choice Awards“ in den USA stellte er beide Talente unter Beweis. Foto: Reuters

© REUTERS

Berlin: Will Smith steigt in die Arena

Der Hollywood-Star feiert Premiere für „Men in Black“ in Berlin – vor 7000 Zuschauern in der O2-Halle.

„Guter Cop, böser Cop“ – ein Modell mit – nun, nicht unendlich, aber doch sehr vielen Variationsmöglichkeiten. Wie wäre es damit? Hier der nette Jungstar, stets kumpelhaft, fast herzlich, dort der wortkarge Leinwandveteran, knarzig, studiert beim Gespräch irgendwelche Unterlagen, scheinbar unbeteiligt, doch hochkonzentriert, und er kann jederzeit beißen, selbst wenn ihn eine Frage gar nichts angeht. Der junge Kollege muss dann wieder glätten.

„Guter Cop, böser Cop“ – auf dieses Spiel hatten sich Will Smith und Tommy Lee Jones, die zwei „Men in Black“, vor dem Interviewmarathon zur Berliner Premiere von „M II B“ vor ziemlich genau zehn Jahren geeinigt, und sie spielten es gut. So gut, dass es eigentlich schade ist, dass Will Smith seinen grantelnden Kollegen zur Premiere des dritten Teils der Reihe nicht mitbringt. Obwohl Agent K für die Geschichte doch wieder essentiell ist und sogar gleich zweimal auftaucht, als der gealterte, von Tommy Lee Jones gespielte Alien-Jäger, wie wir ihn kennen, und als junger Mann, dargestellt von Josh Brolin. Eine Reise in die Vergangenheit wird für Agent J alias Will Smith fällig, und das sogar in 3D. Wie lustig es bei derlei zugehen kann, wissen wir spätestens seit „Zurück in die Zukunft“.

Es wird wohl auch ohne Jones eine schöne Premiere, zumal am 14. Mai neben Smith auch Brolin sowie Nicole Scherzinger und Regisseur Barry Sonnenfeld dabei sind. Und auch der Rahmen ist sehr viel größer gesteckt, als es bei Premieren sonst der Fall ist: Nicht mehr das für solche Zwecke übliche Cinestar-Kino am Potsdamer Platz ist dazu gemietet, sondern die Großarena nahe der Oberbaumbrücke in Friedrichshain. Der Sony-Filmverleih und Telefonanbieter O2 laden dorthin ein, der Gesamterlös soll der „Tribute to Bambi“-Stiftung (Hilfe für Kinder in Not) zufließen. 7000 Fans dürfen dabei sein, allerdings können nur Kunden des Telefonanbieters ein Ticket kaufen, zu dem dann es ein zweites gratis dazugibt.

Smith ist in Berlin schon Stammgast, tauchte 1996 bei der Premiere von „Independence Day“ auf und stellte später zeitweise sogar im Jahresrhythmus neue Filme vor: 2002 „M II B“, 2004 „I, Robot“, 2005 „Hitch – Der Date Doktor“, 2007 „Das Streben nach Glück“, 2008 „I am legend“ und „Hancock“, 2009 „Sieben Leben“. Allzu viel bekommen die Fans von ihren Stars bei Premieren in der Regel nicht mit, bei „M II B“ aber war unterm Sony-Zeltdach eigens eine Bühne mit allerlei futuristischer Dekoration aufgebaut worden, auf der Will Smith den coolen Rapper gab, inklusive des von ihm auch im Film gesungenen Titelsongs. Bei der „I, Robot“-Premiere hatte er wiederum 20 Minuten hüftwackelnd und ins Mikro bellend seine Songs präsentiert, nebenbei auch bewiesen, dass sich der Name „Berlin“ ohne weiteres in einen Rap-Song einbauen lässt. Unvergessen auch der leidenschaftliche Ausbruch bei der Pressekonferenz zu „Hitch“, als Smith, von einer Journalistin nach seinen Filmküssen befragt, sich auf sie stürzte und wild abknutschte – ein offenbar abgekartetes, doch sehenswertes Spiel.

Mitunter kam Smith mit Familienbegleitung, so zur Premiere von „Das Streben nach Glück“, als er von seinem kleinen Sohn und Mitspieler Jaden und seiner Frau Jada Pinkett Smith begleitet wurde. Ohnehin gab er sich gern familiär, erläuterte bereitwillig die Bedeutung der beiden militärisch anmutenden Metallmarken, die er zur „M II B“-Premiere um den Hals trug und auf denen die Namen seiner Frau und seiner beiden Kinder standen: „I’m a soldier for my family.“ Mittlerweile leider einer, der offenbar kurz vor der Niederlage steht. Um seine Ehe soll es düster stehen – ein Gerücht, das Mitte des vergangenen Jahres auftauchte, damals noch bestritten wurde, sich aber hartnäckig hielt.

Bleibt die Frage, ob er diesmal zur Premiere wieder singt. Noch wurde nichts dergleichen angekündigt, der Film legt es diesmal auch nicht nahe: Den Titelsong singt US-Rapper Pitbull.

Der Vorverkauf für die Karten zur „Men in Black 3“-Premiere am 14. Mai in der O2-World beginnt am 12. April unter www.o2more.de. Achtung: Nur Kunden des Telefonanbieters können dort ein Ticket erwerben und bekommen ein zweites dazu.

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