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Berlin: Wir Normalos!

Nein, haucht man, von der Lektüre ermattet und in seiner dunklen Zimmerecke von mannigfaltigen, tausendfachen Selbstzweifeln gequält. Nein, nein, liebe Silvia Arroyo Camejo, alles darfst du sein, ein schrilles Wunder, eine überspannte Intelligenzbestie, eine geniale Zicke oder eine wahnsinnige Ehrgeizlerin, aber sag doch bitte nicht, du seist normal.

Nein, haucht man, von der Lektüre ermattet und in seiner dunklen Zimmerecke von mannigfaltigen, tausendfachen Selbstzweifeln gequält. Nein, nein, liebe Silvia Arroyo Camejo, alles darfst du sein, ein schrilles Wunder, eine überspannte Intelligenzbestie, eine geniale Zicke oder eine wahnsinnige Ehrgeizlerin, aber sag doch bitte nicht, du seist normal. Normalos schreiben nicht mit 18 ein Physikbuch, sehen gut aus, spielen preisverdächtig Geige, tanzen Ballett und sind nett!

Normal sind wir. Diejenigen, die als Zwölfjährige zwar auch Fragen über die Welt und den Kosmos stellten, aber Verstecken spielten, als wir keine Antwort bekamen. Normal ist, wenn Teenager bei Quanten an Käsefüße denken. Und wenn wir Normalos gut Geige spielen, sehen wir wenigstens doof aus. Und wenn wir Normalos eine Tanzbegabung haben, dann fehlt uns etwas anderes. Außerdem noch im weiteren Sinne normal wäre, wenn jemand zwar mehrfach begabt, aber hässlich ist. Ist er mehrfach begabt und dazu hübsch, benimmt er sich wenigstens ätzend. Trifft dies alles nicht zu, dann sollten Leute, die mehrfach begabt, hübsch und nett sind, als allermindesten Makel wenigstens eine lähmende Humorlosigkeit verbreiten. Auch dies ist nicht der Fall. Was bleibt, ist die Hoffnung auf Käsequanten!

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