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Berlin: Wohltat für Wohltäter

Ein Geburtstagsgeschenk für George Will: Der Mäzen bittet um Spenden für Bürgerstiftung – und rundet auf.

Was es nicht alles für tolle Ideen für wirklich nachhaltige Geburtstagsgeschenke gibt. Ein gutes Beispiel gibt Hans George Will, der aus Anlass seines 80. Geburtstags der Gesellschaft selber etwas schenkt. Der als „transatlantischer Brückenbauer“ vielfach ausgezeichnete langjährige Geschäftsführer der Pharmafirma Henning gibt der Bürgerstiftung Berlin noch bis Ende des Monats Juni die Chance, Spenden mit einem besonderen Bonus zu sammeln. Findet sich jemand, der 5000 Euro gibt, will er mit seiner „Will Foundation“ diese Summe um 5000 Euro aufrunden. Gibt jemand 25 000 Euro, legt er noch mal so viel drauf, damit 50 000 Euro zusammenkommen. Bis zu 50 000 Euro will er zur Verfügung stellen. Die Idee zum sogenannten „Matching Fund“ hat der Jubilar aus den USA mitgebracht. Geboren 1933 in Berlin, wechselte er 1948 in die USA und studierte an der Stanford University Betriebswirtschaft. Später arbeitete er in den USA für den Volkswagenkonzern. Seit seiner Rückkehr 1963 setzt er sich für gute Zwecke ein: für die deutsch-amerikanischen Beziehungen und den Stanford Club of Germany, für Bedürftige. Außerdem gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Freundeskreises des Aspen Instituts und war in seinen berufstätigen Jahren Mitglied des American Chamber of Commerce. Die Jahre in Amerika waren prägend. Von seiner Alma Mater, wo er unter anderem der Studentenfeuerwehr angehörte, brachte Will schon früh Sinn für bürgerschaftliches Engagement mit nach Deutschland.

Mit seiner Unterstützung konnte beispielsweise der Campus von Stanford in Berlin im Haus Cramer in Dahlem etabliert werden. Es ist heute das einzige Grundstück, das der renommierten Universität außerhalb der USA gehört. Außerdem unterstützt er mit einem speziellen Fond mehrtägige Studienreisen der Stanford-in-Berlin-Studenten in die neuen EU-Länder und hat auch Kunstwerke gestiftet. Eine Herztransplantationsstudie zwischen dem Deutschen Herzzentrum und der medizinischen Abteilung der Stanford University geht ebenfalls auf seine Initiative zurück.

Bei der Bürgerstiftung sind bislang bereits 25 000 Euro zusammengekommen, also die Hälfte des insgesamt zur Verfügung stehenden Geldes, die mithilfe der Will Foundation auf 50 000 Euro aufgestockt wurden. Allein mit 5000 Euro könnten laut der Vorstandsvorsitzenden der Bürgerstiftung, Heike Maria von Joest, jeweils drei neue Kräutergärten an Schulen realisiert werden. Für die gleiche Summe können jeweils fünf Grundschulen mit neuen Bilderbüchern ausgestattet werden. Elisabeth Binder

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