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Berlin: Wohnungsbau in Kinderklinik

Landesunternehmen stellen ihre Pläne vor.

Die öffentlichen Wohnungsunternehmen stocken ihre Bestände auf, um mehr Wohnraum bereitstellen zu können: Die Gewobag hat zum 1. Juli 950 Einheiten hinzugekauft und die Howoge kündigte gestern eine Neubauoffensive an. Außerdem stellte das vor allem im Ostteil der Stadt aktive Unternehmen aktuelle Sanierungsprojekte vor.

Die Gewobag, die mit einem Bestand von 57 000 Wohnungen wie die Howoge mit 54000 Wohnungen zu den größten Vermietern bundesweit gehört, kaufte 860 Wohnungen hinzu, die sich schwerpunktmäßig in Neukölln, Wedding und Moabit – aber auch in anderen Ortsteilen – befinden. Der neue Bestand umfasst in der Mehrzahl Gründerzeitbauten, die vor 1918 errichtet wurden, teilte das Unternehmen mit. Die Wohnungsgröße beträgt durchschnittlich 68 Quadratmeter. Inklusive der neuen Zugänge seien in den vergangenen zwölf Monaten rund 6370 Wohnungen hinzugekommen.

Die Howoge kündigte an, dass sie künftig verstärkt auf den Neubau setzen will. Die landeseigene Gesellschaft vermietet 50 000 Wohnungen ihres Bestandes in Lichtenberg und Hohenschönhausen; 70 Prozent davon sind Plattenbauten in Großsiedlungen. „Wir wollen bis 2018 rund 3000 Neubauwohnungen erstellen und scheuen uns auch nicht davor, mit privaten Investoren Eigentumswohnungen zu errichten“, sagte Howoge-Geschäftsführerin Stefanie Frensch. Auch mit Baugruppen sei man im Gespräch. Eine Nettokaltmiete von fünf bis sechs Euro pro Quadratmeter sei indes bei Neubauten unrealistisch. Von Quadratmetermietpreisen von neun bis zwölf Euro sei auszugehen. Die Howoge setze vor allem auf eine bezahlbare Warmmiete, sagte Frensch und nannte als Beispiel eine neue 4-Zimmer-Wohnung mit zwei Bädern und Balkon unter 90 Quadratmeter für unter 1000 Euro warm.

In Karlshorst sollen ehemalige Studentenwohnheime der Hochschule für Technik und Wirtschaft bis zum Herbst 2015 saniert und umgebaut werden. 400 Wohneinheiten sind an diesem Standort geplant. Weil zu den Infrastrukturleistungen auch der Bau von Straßen und einer Tiefgarage gehören, steht der Durchschnittsmietpreis noch nicht fest.

Ähnlich verhält es sich bei dem 73 000 Quadratmeter großen Grundstück der ehemaligen Kinderklinik Lindenhof (Gotlindestraße/Lichtenberg). Hier sollen ab 2015 rund 400 Wohneinheiten errichtet werden. Die Ausgangsvoraussetzungen sind aufgrund von Denkmalschutzauflagen, Wald- und Parkflächen und der Lage neben einem lauten BVG-Betriebshof schwierig. Reinhart Bünger

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