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Polizei und Veranstalter ziehen positive Bilanz.

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Zug der Liebe: Polizei und Veranstalter ziehen positive Bilanz

Es war viel voller als gedacht und viele Teilnehmer möchten 2016 gerne wieder einen Zug der Liebe durch Berlin.

Wie viele Menschen sich letztlich dem Zug der Liebe am Sonnabend durch Berlin angeschlossen haben, kann keiner genau sagen. Aber es waren viele, sehr viele, mehr Feiernde und politisch Mahnende als erwartet. Und weil vor allem auch die Wagen-Betreiber und der jeweils gesellschaftspolitisch engagierte Wagen-Partnerverein von der Resonanz jetzt so beeindruckt sind, wollen viele gern 2016 wieder einen Zug der Liebe. Das sagt Jens Schwan, einer der Veranstalter der Massentanzfeierdemo.

Er ist überwaltigt vom Echo, sagt Schwan. Manche waren das nicht, zumindest die Anwohner der Alternativroute, über die der Musikumzug mit 14 Wagen schließlich führte. Die Polizei hatte spontan die Route umgeleitet, weil wegen der Sturmböen Baumsturzgefahr drohte. Während die Anwohner der Hauptroute im Vorfeld informiert worden seien, hätte man dies natürlich an der Ausweichroute so schnell nicht leisten können. "Ich kann den Ärger der Anwohner verstehen." Nicht aber, dass manche nun gleich Hassmails schicken müssen."

Wenn es nochmal einen Zug der Liebe geben solle, dann müsse der aber ingesamt politischer und meinungslastiger werden, sagt Schwan. Etliche der Feiernden hätten nicht unbedingt zum Publikum gehört, das man habe ansprechen wollen. Manche hätten indes auch Spenden an den Wagen für die Projekte gegen Flüchtlingshass, Homophopie, Klimawandel oder gegen Freihandelsabkommen abgegeben. Schwan hätte auch gern mehr Plakate gesehen - aber beispielsweise T-Shirts mit Charity-Druck oder politischer Message zu verkaufen, widerspreche wiederum dem Event-Grundgedanken: kein Kommerz.

Eine positive Resonanz zieht auch die Polizei, 30 Vorgänge wegen Beleidigung oder Körperverletzungen von Pöbelnden untereinander seien bei der Gesamtzahl von geschätzten fast 30 000 Teilnehmern dann eine doch eher verschwindend geringe Anzahl, hieß es. Hier und da musste der Arbeiter-Samariter-Bund Drogenopfer versorgen, aber auch die Feuerwehr bilanzierte keine nennenswerte Zahl von Einsätzen. Beeindruckt zeigte sich Schwan auch von den BSR-Mitarbeitern, die schnell und professionell die Straßen wieder von allem freigemacht haben.

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