zum Hauptinhalt

Berlin: Zwei Mal abgeschoben – und wieder da Krimineller Türke wurde erneut festgenommen

Zwei Mal ist der Intensivtäter bereits in die Türkei abgeschoben worden, zwei Mal kam er illegal wieder nach Berlin. Am Dienstag wurde Cemal A.

Zwei Mal ist der Intensivtäter bereits in die Türkei abgeschoben worden, zwei Mal kam er illegal wieder nach Berlin. Am Dienstag wurde Cemal A. bei einer Razzia in einer Spielhalle am Nollendorfplatz festgenommen – mit gestohlenen Kreditkarten im Portemonnaie. Zunächst behauptete der Mann, dass er seine Papiere vergessen habe und nannte den Namen eines Verwandten. Die Beamten glaubten ihm das nicht und überprüften seine Fingerabdrücke. Ein Richter erließ Haftbefehl. Nun sitzt er wieder im Gefängnis und wartet auf die nächste Abschiebung in die Türkei.

Der heute 28-Jährige war angeblich 1986 nach Deutschland gekommen. Als Herkunftsland gab er den Libanon an, seinen türkischen Vornamen änderte er ins arabische „Kamal“, suchte sich auch einen neuen Nachnamen. 2001 wies ihm die damals neue polizeiliche Sonderkommission „Ident“ durch Nachforschung in türkischen Geburtsregistern seine wahre Herkunft nach. Die Polizei hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 80 Mal gegen Cemal A. ermittelt, unter anderem wegen versuchten Totschlags, Erpressung, Raub, Diebstahl und Körperverletzung, Betrug und Drogenhandel. Er wurde mehrfach verurteilt, zuletzt zu einer vierjährigen Jugendstrafe. Im Dezember 2001 wurde er von Polizisten nach Istanbul ausgeflogen.

Später erzählte er den Berliner Ermittlern, dass er damals direkt vom Flughafen Istanbul mit dem Bus an die syrische Grenze gereist sei, zu Fuß über die Berge nach Syrien lief und von dort mit einem von Schleusern gekauften falschen Pass nach Holland flog. Mit dem Auto fuhr er dann nach Berlin. Im Juni 2002 wurde er erneut in Berlin erwischt, einen Monat später abgeschoben. Wo A. seitdem war, ist unklar, nach eigenen Angaben kam er über Norwegen. Die Polizei vermutet, dass er wie beim ersten Mal schnell zurückkehrte. Auch Cemal A.s Bruder Talat gilt als Intensivtäter. Er galt als staatenlos, bis man ihm die türkische Herkunft nachweisen konnte und ihn abschob. Auch Talat A. kehrte illegal zu der hier lebenden kurdischen Großfamilie zurück. Im Sommer 2004 wurde er am Potsdamer Platz festgenommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false