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Auch die Schulen sollen digital verwaltet werden. In Berlin dauert die Integration aller öffentlichen Schulen an die zentrale Datenbank seit 2009.

© dpa

Digitale Verwaltung erreicht die Berufsschulen: Berlins 600. Schule ist an zentrale Datenbank angeschlossen

Nach Pleiten, Pech und Pannen ist nun ein Ende in Sicht: Die Senatsverwaltung für Bildung will 2024 alle Schulen digital anbinden.

Am Ende musste Digitalisierungsstaatssekretär Torsten Kühne (CDU) nur noch auf die Maus drücken. Das war der Moment, in dem am Dienstag Berlins 600. Schule an die zentrale Datenbank für alle öffentlichen Schulen angeschlossen wurde. Mit dem Oberstufenzentrum für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik (KIM) in Mitte wurde zugleich eine der ersten beruflichen Schulen in die Datenbank aufgenommen.

Kühne sprach daher auch von einem „Meilenstein für die digitale Schulverwaltung“. Die Berufsschulen kommen zuletzt dran, weil die vielen verschiedenen Ausbildungsgänge die Integration in die „Lehrkräfte-Unterricht-Schul-Datenbank (LUSD) besonders erschweren. Bis Mitte 2024 April, so das Ziel, werden alle rund 50 beruflichen Schulen angeschlossen sein.

Das ist ein Meilenstein für die digitale Schulverwaltung.

Torsten Kühne (CDU), Staatssekretär für Digitalisierung

Die Datenbank soll es ermöglichen, die gesamte schulische Laufbahn von der Einschulung bis zum Abschluss im Schulsystem zu erfassen. Das bedeutet etwa ganz praktisch, dass die Schulsekretariate nicht mehr mühsam und fehleranfällig jeden einzelnen Schülernamen mitsamt Adresse eingeben müssen. Vielmehr liefert das Landeseinwohneramt die Erstklässlerdaten an die Grundschulen, von da aus gehen sie an die Oberschulen, schließlich zu den Berufsschulen und unter Umständen auch gleich an die Jugendberufsagentur.

„Wir haben jedes Jahr 500 neue Schüler“, plausibilisierte KIM-Schulleiter Michael Jäger seine Freude über die technische Erleichterung. Er hätte am liebsten schon vor fünf Jahren bei LUSD mitgemacht, aber damals war das System noch nicht ausgereift, sodass nur Grundschulen starten durften.

Staaatssekretär Torsten Kühne (CDU) und Schulleiter Michael Jäger (r.) führten am Dienstag vor, welche Möglichkeiten die neue Datenbank liefert.

© Susanne Vieth-Entus

Die LUSD ist dabei viel mehr als ein bloße Datenbank, nämlich gleichzeitig auch das Verfahren für die digitale Schulverwaltung und die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Schulämtern und Schulaufsichten, wobei es zwei Bezirke gibt, in denen noch gebremst wird, wie Kühne andeutete. Wenn alles wie gewünscht läuft, sollen alle Administrationsprozesse bis hin zur Lehrkräfte- und Unterrichtsverteilung und der Erstellung von Zeugnissen vereinheitlicht und dadurch einfacher sein.

Lange genug hat es gedauert: Bereits 2009 gab es den ersten Versuch, eine Datenbank mittels dezentraler Server zu starten. Dieser Weg kostete viele Jahre und Dutzende Millionen Euro. Aber auch die LUSD bereitete Probleme: Beim Startschuss 2017 glaubte die Bildungsverwaltung noch, bis 2019 alle Berliner Schulen anschließen zu können.

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