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Der Hauptsitz des Energieriesen Total in Paris. Ein belgischer Bauer hat den Konzern wegen der Folgen des Klimawandels verklagt.

© REUTERS/Gonzalo Fuentes

Entschädigung für Schäden durch Extremwetter: Belgischer Bauer verklagt Ölkonzern Total wegen Klimaschäden

Der Klimawandel habe zu Schäden für seinen Betrieb geführt, sagt ein belgischer Rinderzüchter. Der Energiekonzern Total soll nun dafür aufkommen, fordert er.

Ein belgischer Landwirt zieht gegen den französischen Energiekonzern Total wegen der Folgen des Klimawandels vor Gericht. Er fordere von dem Unternehmen eine Entschädigung für Schäden in seinen Betrieben, die in den Jahren 2016 bis 2022 durch extremes Wetter entstanden seien, hieß es in der am Mittwoch eingereichten Klage vor einem belgischen Gericht.

„Unsere Arbeit ist vollständig vom Klima abhängig“, sagte der Rinderzüchter Hugues Falys der Nachrichtenagentur Reuters. Total sei einer der 20 weltgrößten CO₂-emittierenden Konzerne und daher teilweise für die entstandenen Schäden verantwortlich.

Das französische Unternehmen solle auch das Geschäftsmodell ändern, fordert er. Er habe eine gerichtliche Anordnung ersucht, damit der Konzern seine Investitionen in neue fossile Brennstoffprojekte sofort einstelle und die Öl- und Gasproduktion bis 2030 um jeweils 47 Prozent zurückfahre. Im Falle eines Sieges vor Gericht wolle Falys das Geld an eine Organisation für nachhaltige Landwirtschaft spenden.

Der beglische Rinderzüchter Hugues Falys (dritter von links) geht gegen Total vor.

© The Farmer Case

Die Klage ist die erste ihrer Art in Belgien. Bislang gab es in dem Land noch keine juristische Auseinandersetzung im Zusammenhang mit dem Klimawandel, die sich gegen einen multinationalen Konzern richtete. Der Fall ist zudem ungewöhnlich, weil der Hauptsitz von Total in der französischen Hauptstadt Paris und nicht in Belgien ist.

Der Kläger argumentierte, dass der Konzern gegen belgisches Recht verstoßen habe, wonach das Verursacherprinzip greife. Demnach müsse jeder, der Schaden verursacht, auch eine Entschädigung dafür leisten.

Der Vorgang erinnert an die Schadenersatzklage eines peruanischen Landwirts gegen den für seine Kohlekraftwerke kritisierten Energiekonzern RWE. Der Bauer Saul Lliuya fordert 2017 von RWE 17.000 Euro für Schutzmaßnahmen gegen das Überlaufen eines Gletschersees oberhalb seiner Heimatstadt Huarez. Ursache für das Schmelzen sei der Klimawandel, den RWE mit seinen Kohlekraftwerken mitverursacht habe. (Reuters)

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