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Feiern auf dem Ball der Wirtschaft: Wo Berlins Prominenz die 20er Jahre herbeitanzt
Rund 2500 Gäste werden erwartet, wenn die Networking-Saison beim VBKI-Ball im Interconti ihren Höhepunkt erreicht. Für Flaneure gibt es noch Karten.
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Traditionell gibt der Ball der Wirtschaft am letzten Februarwochenende der Berliner Stadtgesellschaft ein elegantes Forum für einen Austausch auf hohem Niveau. Diesmal ist der Rahmen mit 2500 Gästen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Eine junge Brise in Gestalt der neuen Ball-Managerin Martina Ulita frischt das Ambiente kräftig auf.
Schließlich soll sich auch die Start-up-Szene wohlfühlen, wenn der Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), Markus Voigt, am 22. Februar ins Interconti bittet. Am Vorabend der Bundestagswahl wird an Gesprächsstoff kein Mangel sein. Spannend wird die Frage, wer aus der Politik sich trotz anstehender Herausforderungen ins Getümmel stürzt, und wer sich lieber schont.
Ein Grußwort zugesagt hat bereits der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, der mit seiner Partnerin, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, erwartet wird. Im letzten Jahr hatten die beiden den Ball für ihren ersten Auftritt als Paar genutzt. Das war ein gelungener Coup, denn so viele Entscheider trifft man so gut gelaunt sonst kaum auf engstem Raum zusammen.

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Auch dieses Jahr wird an Prominenz kein Mangel sein. Bereits zugesagt haben die Senatoren Felor Badenberg, Ute Bonde, Stefan Evers, Christian Gaebler, Cansel Kiziltepe und Iris Spranger.
Der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und der SPD-Vorsitzende Raed Saleh planen ihr Kommen ebenso wie die Staatssekretärinnen für Kultur und Digitales Sarah Wedl-Wilson und Martina Klement, der Vorstandsvorsitzende der Charité, Heyo K. Krömer, die Hauptgeschäftsführerin der IHK, Manja Schreiner, die Schauspielerin Anne Kasprik und die Unternehmerin Lea Sophie Cramer.
Entrollte Rinderroulade und Sellerieschnitzel
Auch Familienministerin Lisa Paus will dabei sein, wenn auf stattlichen 7000 Quadratmetern getanzt und flaniert wird. Der eine oder andere Tatort-Kommissar werde ebenfalls erwartet, hieß es. Im Ballsaal wird ein festes Menü serviert mit Garnelen-Cocktail, entrollter Rinderroulade und einem Sellerieschnitzel als veganer Alternative. Von Blattgold gibt es zum Dessert Zwetschgentörtchen mit Himbeere und Champagnersorbet.
So abgeschottet wie früher soll man sich an den Tischen im Saal aber nicht mehr fühlen. Denn die dort ebenfalls angesiedelte Champagner-Bar könnte vermehrt auch Flaneure anziehen. Während die Tische bereits ausgebucht sind, gibt es für die Ball-Spazierer noch Karten.
DJ Noah Becker legt auf und Andrej Hermlin spielt zum Tanz
Und viele mögen es ja auch, den ganzen Abend unterwegs zu sein und die Zahl der alten Bekannten, mit denen man mal wieder plaudern kann, in die Höhe zu treiben. Von den vielen Nasch-Chancen ganz abgesehen. Das Interconti ist schließlich berühmt für seine abwechslungsreichen Büfetts. Diesmal wartet auch ein „Vegan Corner“ auf Gäste mit entsprechender Ernährungsweise.

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Ab 22 Uhr wird im 14. Stock auch das Restaurant Hugo mit der tollen Aussicht über West-Berlin ins Ball-Geschehen einbezogen. Bis dahin wird Andrej Hermlin mit seinem Swing Dance Orchestra wohl auch jede Menge Tanzfreudige aufs Parkett gelockt haben. Und wer eher nicht so auf klassische Tänze steht, kann sich unter anderem von DJ Noah Becker und JCB (Just a Cool Band) einheizen lassen.
Die Zeit der plüschigen und oft teuren Schlager-Acts zu später Stunde ist offensichtlich vorbei – obwohl sich bei einem All-Inclusive-Event wie dem Ball der Wirtschaft viele Musik-Stile ertragen ließen. Das Rufus Temple Orchestra, die Soundshine Band und Deutschlands größter Piano-YouTuber Thomas Krüger werden den Beweis antreten. Insgesamt stehen als Alternative zu den Tanzflächen Bars in 71 Metern Länge zur Verfügung.
Rund 200 Köche und Servicekräfte sind zudem im Einsatz. Das Thema des Balls sind die 20er Jahre, und das ist durchaus doppeldeutig zu verstehen im Hinblick auf das 20. und das 21. Jahrhundert. Es geht den Berliner Wirtschaftsgrößen darum, eine Brücke zu schlagen zwischen damals und heute.
Immer häufiger bringen VBKI-Mitglieder auch ihre Kinder mit. Das ist ein Phänomen, das in den letzten Jahren mehr und mehr beobachtet wurde. Bei so einem schicken Event geht man natürlich noch mal gern mit den Eltern aus. Dem Debütanten-Ball in Paris will der VBKI dennoch keine Konkurrenz machen.
Eher solle es Richtung Wiener Opernball gehen, mit bundesweiter Strahlkraft, sagt der Sprecher des VBKI. Dieser Weg wurde schon vor Jahren eingeschlagen und hat sich als erfolgreich erwiesen. Da macht es nichts, wenn das Datum selbst eine Herausforderung ist, wie in Berlin eigentlich fast immer.
Es handelt sich ja nicht nur um die lange Nacht, bevor gewählt wird. Auch die Berlinale-Sieger werden an diesem Abend feiern und tanzen. Berlin ist glücklicherweise groß genug für viele Feten. Das gehört zum 20er-Jahre-Feeling unbedingt dazu.
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