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Seit drei Jahren ermitteln die Fahnder in dem Geldwäsche-Fall.

© dpa

Verdacht auf Geldwäsche: BKA beschlagnahmt Vermögen im Wert von 50 Millionen Euro

Ermittler haben in Hessen und Bayern Immobilien und Konten gesichert. Der Verdacht: Das Vermögen gehört der Geldwäsche-Organisation "Russian Laundromat".

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in einem Geldwäsche-Verdachtsfall Immobilien und Konten im Wert von rund 50 Millionen Euro beschlagnahmt. Das teilte die Staatsanwaltschaft München I mit, die die Ermittlungen leitet. In dem Fall ermittelten Fahnder seit drei Jahren gegen drei Beschuldigte. Es bestehe laut Staatsanwaltschaft der Verdacht, dass das beschlagnahmte Vermögen von einer kriminellen Gruppierung stamme, die auf Geldwäsche spezialisiert sei. Sie werde "Russian Laundromat" genannt, übersetzt "russische Waschmaschine".

Bereits am Montag hätten die Behörden vier Immobilien im Wert von rund 40 Millionen Euro in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn beschlagnahmt. Zudem sei ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Geld auf dem Konto solle aus dem Verkauf einer Immobilie in Chemnitz stammen. Die Ermittler sicherten zudem Guthaben bei verschiedenen Banken in Deutschland in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro.

Bei der Russian Laundromat handelt es sich laut BKA und Staatsanwaltschaft um eine kriminelle Gruppierung um einen ehemaligen leitenden Angestellten der Bank AS Trasta Komersbanka. Diese war 2016 von der Bankenaufsicht in Lettland abgewickelt worden. Die Organisation soll für ihre Taten tausende Briefkastengesellschaften genutzt haben.

Die Gruppierung erwirtschaftete den Ermittlern zufolge von 2011 bis 2014 durch Geldwäsche mehr als hundert Millionen Dollar sogenannter Schattengebühren, die meist von russischen Auftraggebern erhoben wurden. Insgesamt seien Gelder im Wert von mehr als 22 Milliarden US-Dollar von etwa 20 russischen Banken über Banken in Moldau und Lettland transferiert worden. (AFP)

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