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Festivalbesucher versuchen, die besten Plätze vor der Bühne zu bekommen.

© AFP/Axel Heimken

Update

Wacken 2023 in Bildern: Ein außergewöhnliches Festival zwischen Schlamm-Lust – und Frust

61.000 Fans durften rein, viele mussten die Heimreise antreten: Wegen des Regens ist Wacken 2023 ein Jahrgang wie kein anderer. Zum Ende hin wird das Wetter wenigstens etwas besser.

| Update:

Open-Air-Veranstaltungen sind immer auch ein Glücksspiel. Gewettet wird auf gutes Wetter. So übel wie dieses Jahr hat es das traditionsreiche Heavy-Metal-Festival in Wacken dabei noch nie erwischt.

Nur 25 Prozent der Campingflächen stehen zur Verfügung, berichtete der „NRD“. Eine am Freitag veröffentlichte Schätzung der Polizei geht von 60 Prozent aus. Der restliche Platz sei wegen starker Niederschläge zu sehr aufgeweicht. Das ist bitter für etwa 35.000 Fans, die aus Deutschland und teilweise aus dem Ausland in das Dorf Wacken in Schleswig-Holstein gereist sind.

Wacken-Fans am Mittwoch auf dem Parkplatz Rot am Volksparkstadion in Hamburg.

© dpa/Marcus Brandt

Sie mussten wieder nach Hause fahren, nachdem die Veranstalter einen Zugangsstopp für das 240 Hektar große Festivalgelände verhängt hatten. Ihr Geld sollen sie zurückbekommen, teilten die Veranstalter mit.

61.000 Fans feiern im Matsch

61.000 Fans – und damit deutlich weniger als in den Jahren zuvor – dürfen teilnehmen. Die Zahl kam am Freitag von Festival-Mitbegründer Thomas Jensen, zuvor hatte die Polizei von ca. 50.000 Teilnehmenden berichtet. Belohnt würden jedenfalls diejenigen, die sich nicht an den vor Festivalstart verhängten Anreisestopp gehalten hätten, kritisieren manche Nutzer:innen in den sozialen Netzwerken.

Metal-Fans sind auf dem vom Regen aufgeweichten und schlammigen Festivalgelände unterwegs.

© dpa/Christian Charisius

Metal-Fans sind auf dem schlammigen Festivalgelände unterwegs.

© picture alliance/dpa

Die Freude unter den Wacken-Fans ist getrübt. Aber wer es aufs Gelände geschafft hat, macht das Beste aus dem Schlamm.

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Der traditionelle Ansturm auf den Bereich mit den größten Musik-Bühnen des Festivals, dem sogenannte Holy Ground, wurde zum Sprint durch den Matsch. Trotzdem hat er offenbar Spaß gemacht.

Wacken 2023 wurde am Mittwoch offiziell eröffnet.
Wacken 2023 wurde am Mittwoch offiziell eröffnet.

© picture alliance/dpa

Das Festival ist dieses Jahr leerer als sonst und es ist auch matschiger, aber zumindest ein bisschen Schlamm ist man in Wacken gewohnt.

Viele Bilder vom Gelände sehen daher so aus, wie man es von Wacken seit Jahren kennt. Für Außenstehende mögen die Fotos schräg wirken, tatsächlich zeigen sie das Festival in seiner fröhlichen Normalität.

Mittelalterlich kostümierte Fans in Wacken am 2. August 2023.

© IMAGO/Fotostand/Sven Baehr

Bierdosen gehören zum Festival und werden mitunter als Schutz vor Sonne und Regen verwendet, wie ein Besucher mit einer originellen Hut-Konstruktion unter Beweis stellt. Ein anderer Besucher zeigt, wozu ein langer Bart gut sein kann.

Gut geschützt bei jedem Wetter

© IMAGO/Dirk Jacobs

Hände frei dank Bart.

© IMAGO/Dirk Jacobs

150 Konzerte sollen 2023 in Wacken stattfinden. Im Zentrum des Festivals mag die Musik stehen, darüber hinaus wird ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. Neben Schwertkampf, Feuershow und Metal-Karaoke gehört auch der Ausflug in die Endzeit dazu.

Die Künstlergruppe „Wasteland Warriors“ stellt postapokalyptische Kostüme und Gegenstände her. Ihre Schrottplatz-Ästhetik erinnert an die „Mad Max“-Filme und die Videospiele der „Fallout“-Reihe.

Die Wastelandwarriors unterhalten die Gäste mit passender Endzeitstimmung.

© IMAGO/Dirk Jacobs

2023 feiern die „Wasteland Warriors“ in Wacken ihr zehnjähriges Bestehen. Das Festival gilt als Geburtsstätte der Gruppe, die inzwischen auf zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen auftritt.

Das Wacken-Festival geht noch bis einschließlich Samstag, den 5. August 2023. Stand Donnerstagnachmittag sollen trotz Wetterproblemen und Verzögerungen im Programm alle erwarteten Bands spielen. Darunter sind Uriah Heep, Hammerfall, Kreator und Helloween.

Die Band Kreator trat in Wacken als einer der Headliner auf.
Die Band Kreator trat als einer der Headliner auf.

© IMAGO/Dirk Jacobs

Am Freitagabend stehen musikalische Höhepunkte an. Erst tritt die US-Band Megadeth auf und kurz danach die britische Gruppe Iron Maiden. Pünktlich zum Auftritt der Stars könnte sich das Wetter von seiner besseren Seite zeigen. „Die Wolkenlücken werden größer und es wird eine Handvoll Sonnenstunden erwartet“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Eher sonnig liest sich auch der Zwischenstand der Polizei. Es gebe deutlich weniger Einsätze als in den Vorjahren, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Größtenteils handele es sich um „polizeiliche Unterstützung von Personen in hilflosen Situationen oder um Streitschlichtung“.

Bundeswehr prüft Rechnung für Einsatz von Pioniergerät

Unterdessen steht nach einem ungewöhnlichen Fall vom Amtshilfe mit schwerem Pioniergerät noch nicht fest, wer für den Einsatz der Bundeswehr am Ende aufkommt. Ob der Kommune gegebenenfalls eine Rechnung geschickt werde, werde geprüft, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Zugleich betonte sie, es sei aus ihrer Sicht „ein ziemlicher cooler Einsatz“.

Pioniere der Bundeswehr verlegten auf dem nach heftigem tagelangem Dauerregen völlig aufgeweichten Festivalgelände eine mobile abrollbare Faltstraße, um einen Rettungsweg für etwaige Notfalleinsätze zu schaffen. Die Faltstraße besteht aus zusammenhängenden Schwerlastmatten, die von Speziallastwagen verlegt werden. Die Bundeswehr schafft damit im Einsatz provisorische Übergänge über morastige, sandige oder schneebedeckte Geländeabschnitte. (mit dpa)

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