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Aminata Touré ist die jüngste Ministerin Deutschlands.

© Foto: Delali Ayivi für Vogue Germany

„Ein Statement zur richtigen Zeit“: Aminata Touré als erste Politikerin auf dem deutschen „Vogue“-Cover

In den USA sind Frauen in der Politik auf dem „Vogue“-Titel keine Seltenheit. Aminata Touré, jüngste Ministerin Deutschlands, ist die erste auf einer deutschen Ausgabe.

Eine amtierende Ministerin auf dem Cover der deutschen „Vogue“, das gab es noch nie. Aminata Touré, Sozialministerin von Schleswig-Holstein und mit 30 Jahren die jüngste Ministerin Deutschlands, ist die erste Politikerin überhaupt, die auf dem Titel der deutschen Ausgabe erscheint.

Unter dem Thema „Visionen“ geht es vor allem um Tourés politische Arbeit, ihren steilen Aufstieg von der jüngsten Parlamentarierin in Schleswig-Holstein bis zur jüngsten Sozialministerin - trotz rassistischer und sexistischer Anfeindungen. Ihre ersten 100 Tage im Amt bezeichnet die Grünen-Politikerin als „Schnelldurchlauf“, Politik als „ein Ventil aus der Ohnmacht“.

Dass Touré die erste Politikerin auf der deutschen „Vogue“ ist, überrascht fast ein wenig. Vielleicht deshalb, weil man die Fotos von Politikerinnen aus der US-amerikanischen Ausgabe kennt. In den USA sind Frauen in der Politik keine Seltenheit auf dem „Vogue“-Cover. Es gehört fast dazu zur Politkarriere.

Alle Großen waren schon auf dem Titel: Kamala Harris kurz vor ihrem Amtsantritt als US-Vizepräsidentin 2021, die frühere First Lady Hillary Clinton 1998 und 2017 Theresa May, damals britische Premierministerin. Michelle Obama war als First Lady sogar dreimal auf dem Titel zu sehen. Schwappt der Trend aus den USA nun auch nach Deutschland?

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Ein Auftritt in der „Vogue“ sorgt immer für Aufsehen. Bei Kamala Harris löste die Auswahl des Fotos eine Diskussion aus. Sie war in Converse-Turnschuhen vor einer Kulisse aus rosa und grünem Stoff zu sehen, ihr Gesichtsausdruck wirkte ein wenig wie auf einem Schnappschuss. Unangemessen für eine Zeitschrift wie die Vogue, kritisierten viele.

Große Diskussionen löste zuletzt das „Vogue“-Cover mit der ukrainischen First Lady, Olena Selenska, aus. Wie sie sich ablichten lassen könne, während in ihrem Land Krieg herrsche, wurde ihr vorgeworfen. Viele Menschen sahen das anders: In den sozialen Medien veröffentlichten Nutzer Fotos von sich in der Pose, in der Selenska fotografiert wurde.

Mit ihrem Auftritt in der „Vogue“ will Aminata Touré mehr Menschen erreichen.

© Foto: Delali Ayivi für Vogue Germany

Die Reaktionen auf Tourés Coverfoto fallen bislang vor allem positiv aus. „Großartig, solche Coverstars brauchen wir“, schreibt eine Nutzerin auf Instagram. Eine andere: „Was für ein Zeichen mit diesem Cover gesetzt wurde.“ Fast 20.000 Nutzer:innen liken das Bild in den ersten Stunden nach Veröffentlichung.

Mit ihrem Auftritt in der „Vogue“ erhofft sich Touré, ihre Reichweite zu vergrößern. „Ich fand das eine spannende Sache, weil das eine ganz andere Leserinnenschaft anspricht“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Und es mein Anspruch ist, Menschen zu erreichen, die sich nicht nur mit Politik auseinandersetzen.“

Die „Vogue“-Geschichte über die Politikerin soll auch in den Ausgaben in England und Italien erscheinen. Touré gefällt das, vor allem mit Blick auf Italiens rechtsextreme Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. „Eine junge schwarze Frau, die in Deutschland in politischer Verantwortung steht – das ist doch vielleicht ein gutes Statement zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte sie dem RND.

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