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Ein Polizeiauto in London

© imago/Panthermedia/Hieronymus Ukkel

Großer Fall von sexuellem Missbrauch in England: 13 Haftstrafen zwischen 28 Monaten und lebenslang

Sieben Kinder waren betroffen. Es ist der größte Fall von sexuellem Missbrauch von Kindern, den die West Midlands Police in ihrer Geschichte untersucht hat.

Fast ein Jahrzehnt lang haben zahlreiche Menschen in Mittelengland insgesamt sieben Kinder im Alter von bis zu zwölf Jahren sexuell missbraucht. Bisher wurden 13 Angeklagte zu Haftstrafen zwischen 28 Monaten und lebenslang verurteilt, darunter fünf Frauen.

Acht weitere erhielten Bewährungsstrafen oder andere Auflagen, eine Frau wurde freigesprochen. Das Strafmaß gegen vier Beschuldigte stehe noch aus, teilte die West Midlands Police am Mittwoch mit.

Missbrauch kam 2017 ans Licht

Der Missbrauch in den Städten Walsall und Wolverhampton war 2017 ans Licht gekommen, nachdem eines der Opfer in einer Klinik behandelt wurde. Über die Urteile durfte erst jetzt berichtet werden, nachdem eine Reihe von Prozessen zu Ende gegangen war und eine Nachrichtensperre aufgehoben wurde.

Ermittlungen dauerten sechs Jahre

Die Ermittlungen dauerten sechs Jahre, einige Verfahren verzögerten sich wegen der Pandemie und der Corona-Lockdowns. Es ist der größte Fall von sexuellem Missbrauch von Kindern, den die West Midlands Police in ihrer Geschichte untersucht hat.

Einige Opfer sind mittlerweile erwachsen. Sie hätten „erheblichen Schaden an Körper und Geist“ erlitten, so die Polizei. Bei den Straftaten handele es sich um „einige der schockierendsten Misshandlungen, die ich in meiner Karriere gesehen habe“, sagte Ermittler Paul Drover.

Der Fall weckt Erinnerungen an die Missbrauchsskandale in den Städten Rochdale und Rotherham. Dort waren über Jahre hinweg Minderjährige organisiert sexuell missbraucht worden. Am Montag hatte die britische Regierung angekündigt, die Gangart gegen sogenannte „grooming gangs“, die Mädchen und Frauen sexuell ausbeuten, zu verschärfen.

Für Entrüstung sorgte, dass Innenministerin Suella Braverman vor allem britisch-pakistanische Männer als Täter nannte. Die Verurteilten im Fall West Midlands haben keinen pakistanischen Hintergrund. (dpa)

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