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Erste Hilfe bei PC-Notfällen - Notdienste sind oft unqualifiziert

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Leseraktion: Immer Ärger mit dem PC

Nervige Updates, lahmes Internet, ewiges Booten: Was man dagegen tun kann, lesen Sie hier. Und was sind Ihre PC-Ärgernisse? Schreiben Sie uns, kommentieren Sie, diskutieren Sie mit!

Als noch Muskelkraft gefragt war, hieß es gerne, dass vor dem Erfolg der Schweiß gesetzt sei. Wie sich die Zeiten ändern. Bevor man heutzutage die Arbeit am PC aufnehmen oder ihn für Unterhaltungszwecke verwenden kann, muss man regelmäßig mittelgroße Update-Orgien über sich ergehen lassen. Wir haben einige der größten PC-Ärgernisse herausgegriffen und beschreiben, was man dagegen unternehmen kann.

DER UPDATE-TERROR

Sicher, der Patch-Day von Microsoft an jedem zweiten Dienstag des Monats ist Pflicht. Schließlich will man sich nicht von Hackern, Virenschreibern und Spammern angreifen lassen. Auch der Virenscanner muss ständig aktuell gehalten werden. Wenn allerdings so gut wie jedes Programm – angefangen beim Adobe Reader bis zu Zattoos TV-Programm – möglichst bei jedem Aufruf nach neuen Versionen sucht, wird es lästig. Doch es gibt Wege, den Update-Terror zu stoppen. Dies ist vor allem bei Notebooks nötig, wenn sie unterwegs am kostenpflichtigen Hotspot hängen oder per UMTS mit dem Internet verbunden sind. Die Einstellungen für die Windows-Updates befinden sich je nach Version im Sicherheitscenter (XP) oder unter Windows Updates (Vista). Im Normalfall sind die Einstellung zur automatischen Installation am besten geeignet. Für den Unterwegsbetrieb werden die Updates zwar weiterhin automatisch gesucht, aber nur nach Zustimmung aus dem Netz geladen und installiert. Danach werden in Anwendungsprogrammen wie Adobe Reader, iTunes, Picasa, Firefox, Thunderbird etc. die Auto-Update-Häkchen entfernt. Beim Adobe Reader wird zum Beispiel unter „Hilfe“ die Option „Nach Updates suchen“ angeklickt. Nach der Suche wird jedoch nicht einfach auf OK gedrückt, sondern auf „Voreinstellungen“. Hier wird nun der Haken bei „Automatisch nach Aktualisierungen suchen“ entfernt. Aber Achtung: Wird die Automatik abgeschaltet, muss von Zeit zu Zeit per Hand nach aktuelleren Versionen gesucht werden. Sonst siegen Hacker und Spammer.

W-LAN-TÜCKEN

Die schöne kabellose Internetfreiheit ist häufig kaum mehr als eine wohlklingende Werbebotschaft. E-Mails und Homebanking per Wireless LAN sind in der eigenen Wohnung zumeist kein Problem. Doch spätestens beim Abruf eines Youtube-Videos sind Ruckler und Aussetzer an der Tagesordnung. Die Ursache ist schnell gefunden. Ein Klick auf das Symbol für das Drahtlosnetzwerk rechts unten im Systembereich zeigt die „verfügbaren drahtlosen Netzwerke“ an. In einer Berliner Mietwohnung kommen da schnell zehn oder noch mehr konkurrierende Netze zusammen, die sich das schmale 2,4 Gigahertz-Netz teilen müssen. Zwar stehen theoretisch zwölf Kanäle zur Verfügung. Um jedoch störungsfrei nebeneinander her zu funken, muss mindestens ein Nachbarkanal frei bleiben. Selbst bei optimaler Belegung der Kanäle kommt es somit spätestens ab dem fünften Funknetz zu Einschränkungen der verfügbaren Bandbreite. Auch in diesem Fall gibt es Tricks, den Flaschenhals aufzuweiten. Im ersten Schritt wird überprüft, ob der zentrale Router wirklich am zentralsten Platz in der Wohnung steht – und zwar nicht hinter dicken Türen oder großen Schränken. Bei einer Wohnung in Schlauchform kann ein zweiter Router helfen, der als sogenannter Wireless-LAN-Repeater das Signal des ersten Gerätes an die weiter entfernten Computer weitergibt. Besser ist es allerdings, gleich in die nächste Technikstufe zu investieren und sich einen Router für Wireless LAN im Fünf-Gigahertz-Netz anzuschaffen. Dieser Frequenzbereich ist zum einen weniger bevölkert, zudem können sich mehr Netze dieses Band störungsfrei teilen. Allerdings müssen dafür alle Computer und Notebooks die Fünf- Gigahertz-Frequenz unterstützen. Man kann sich aber auch fragen, ob tatsächlich für jeden Computer die Funktechnik sinnvoll ist. Gerade bei stationären Desktop-Rechnern, die sich nah am Router befinden, ist ein Netzwerkkabel häufig die bessere Alternative – zumal mit einem Kabel die volle Bandbreite des Netzwerks ausgeschöpft werden kann.

DER STAND-BY-IRRTUM

Wie nützlich die Stand-by-Funktion eines Computers ist, muss man einem Windows-Nutzer nicht lange erklären: Bis ein Windows-PC komplett hochgefahren ist, vergehen schnell zwei, drei Minuten. Aus dem Stand-by-Betrieb sind es hingegen wenige Sekunden. Ärgerlich am Stand-by-Modus ist jedoch, dass dabei längst nicht alle Komponenten abgeschaltet werden. Das wirkt sich einerseits auf die Stromrechnung aus. Anderseits muss man als Notebooknutzer aufpassen, dass der verbleibende Akkustrom nicht quasi im Schlaf aufgebraucht wird. Dabei gibt es einen erweiterten Stromsparmodus, bei dem tatsächlich alle Komponenten in einen festen Schlaf geschickt werden: den sogenannten Ruhezustand. Etwas länger dauert es zwar schon, bis man seine Arbeit oder sein Spiel fortsetzen kann. Doch die rund 30 Sekunden, die dafür draufgehen, sind immer noch nichts im Vergleich zum kompletten Neustart. Während der Ruhezustand unter Vista automatisch zur Auswahl steht, muss in den Energieoptionen der XP-Systemsteuerung unter Ruhezustand erst ein Haken gesetzt werden. Unter „Erweitert“ lässt sich nun festlegen, dass der PC beim Drücken des Netzschalters in den Tiefschlaf geschickt wird.

Und welches PC-Ärgernis wurmt Sie besonders? Schreiben Sie uns eine Email an die Adresse computer@tagesspiegel.deoder nutzen Sie die Kommentarfunktion etwas weiter unten.

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