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68er-Archiv: Mach’ dir ein Bild

Springer startet ein Online-Archiv zu 68ern

Axel Springer will am nächsten Sonntag ein Internetarchiv mit 5900 Artikeln aus der Zeit von 1966 bis 1968 öffnen. Damit möchte das Medienhaus („Bild“, „Welt“, „Berliner Morgenpost“) laut Mitteilung vom Dienstag zeigen, wie die Springer-Redaktionen über die 68er-Bewegung berichtet haben – die Datenbank als Impuls zur Aufarbeitung der Epoche. „Gesucht wurde nach allen Artikeln, die sich mit der Studentenbewegung im weitesten Sinne befasst haben. Wir haben uns bemüht, möglichst alle relevanten Artikel zu erfassen. Sollten Artikel fehlen, freuen wir uns über Hinweise und ergänzen das Angebot“, sagt Unternehmenssprecher Andreas Winiarski.

Die Vorgeschichte dazu: Im Juli 2009 war ein Gespräch, eine Neuauflage des „Springer Tribunals“, nach Springer-Angaben von den damaligen Akteuren der 68er-Bewegung abgesagt worden. 1968 hatten sich Studenten zu einem ersten „Springer Tribunal“ gegen den Verlag getroffen. Sie warfen den Zeitungen vor, mit „hetzerischen“ Berichten zur Gewalteskalation beigetragen zu haben. Während der Proteste war das Verlagshaus in der Kochstraße Ziel von Demonstrationen. Am Gründonnerstag 1968 brannten Lieferfahrzeuge, Glastüren und Fenster wurden zerschlagen. Thomas Schmid, Initiator und Chefredakteur der „Welt“-Gruppe, hatte nach der Absage des zweiten „Springer Tribunals“ 2009 ein umfangreiches Medienarchiv angekündigt. Man werde es sich „nicht nehmen lassen, über die damaligen Geschehnisse zu diskutieren, wann, wo und wie wir das für richtig halten“. Der einfache Zugriff auf die Originalquellen im Online-Archiv soll nun, so Springer, es allen Geschichtsinteressierten ermöglichen, „sich selbst ein Bild zu machen“.meh

www.axelspringer.de/medienarchiv68

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