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Medien: Brecht und Punk

Durch die Nacht mit Campino und Klaus Maria Brandauer. Arte, 1 Uhr 15.

Durch die Nacht mit Campino und Klaus Maria Brandauer. Arte, 1 Uhr 15. Auf den ersten Blick fallen einem nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen der Düsseldorfer Punkrock-Band „Die toten Hosen“ und dem österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer ein. Überschneidungen gibt es trotzdem: „Tote Hosen“-Sänger Campino wird demnächst in Brandauers Inszenierung von Brechts „Dreigroschenoper“ mitwirken; er spielt den Mackie Messer. Das gemeinsame Projekt war ein Grund, dass sie sich gemeinsam für ein Arte-Kamerateam ins Taxi setzten: Im Rahmen der mittlerweile auch Grimme-preisgekrönten Reihe „Durch die Nacht mit…“ fährt Campino seinen Gast durch seine Heimatstadt Düsseldorf.

Für Klaus Maria Brandauer ist das eine Rückkehr, denn vor gut vierzig Jahren hatte er am Düsseldorfer Schauspielhaus sein erstes Engagement. Gustav Gründgens hat er damals knapp verpasst, aber der legendäre Mephisto-Darsteller spielt natürlich trotzdem eine große Rolle in den Erinnerungen und Anekdoten, die Brandauer zum Besten gibt. Campinos rebellische Schulgeschichten wirken im Vergleich dazu zwangsläufig etwas schwach. Selbst bei Fans der „Toten Hosen“ wird sich die Begeisterung in Grenzen halten; es sei denn natürlich, man ist Düsseldorfer und kennt die Schauplätze aus eigener Anschauung. Trotzdem kommt die rheinische Landeshauptstadt ein bisschen unbelebt rüber: Was immer auch Campino als Sehenswürdigkeit anpreist, ist komplett menschenleer. Gleiches gilt für die Etablissements, in denen die beiden einkehren.

Aber ihre Plaudereien über die Kunst, das Leben sowie Gott und die Welt sind kurzweilig.

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