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Moderiert die „Sportschau“: Jessy Wellmer.

© obs/Herby Sachs

Bundesliga-Fußball im Free TV: Ringen um die Samstags-„Sportschau“

Droht der frühen Samstagabend-„Sportschau“ das Aus? Bei der kommenden Bundesliga-Rechteausschreibung wünscht sich Sky ein Szenario, das die Free-TV-Sendung nach hinten schiebt. 

Die Bundesliga-„Sportschau“ ist und bleibt ein Quotengarant im Ersten. Am Samstag kam sie mit Spielen und Toren der Ersten Liga vor 20 Uhr wieder reichweitenstark auf 14 Prozent Marktanteil (insgesamt 3,3 Millionen Zuschauer). Nicht nur für Fußball-Nostalgiker ist das das Nonplusultra am Wochenende. Allerdings könnte das vorabendliche TV-Vergnügen bald ein Ende haben. Bei der anstehenden neuen Lizenzrechte-Vergabe durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat Sky Begehrlichkeiten angemeldet, und das nicht zum ersten Mal: Die „Sportschau“ solle am Abend weiter nach hinten rücken, damit das Pay-TV noch exklusiver werde.

Das jetzige Modell sei für den deutschen Fußballfan ausgesprochen unfreundlich, sagte Sky-Sportvorstand Charly Classen im Gespräch mit DWDl.de. „Das Topspiel der Woche und die ,Sportschau’ werden zeitgleich ausgestrahlt. Es ist doch vollkommen verrückt, dass die DFL zwei ihrer wichtigsten Produkte parallel laufen lässt. Aus unserer Perspektive macht das sehr wenig Sinn.“

Classen wünscht sich das britische Modell, mit einer „Sportschau“ am späteren Abend. Das wäre eindeutig besser. „Aus unserer Perspektive sollte das Pay-TV auch vorrangig behandelt werden. Die Pay-TV-Partner finanzieren über 80 Prozent der Rechnung.“

Sky wolle bei der nächsten Rechtevergabe der größte Partner der DFL bleiben, ohne jetzt schon Details zu nennen, auf welchen Konstellationen der Fokus liege. „In einer Ausschreibung geht es letztlich auch darum: Was ist man selbst bereit zu tun und was tun andere? Entsprechend gibt es viele Konstellationen, die sich während des Bieterprozesses ergeben können. Wir werden uns in Anbetracht dessen so flexibel wie möglich aufstellen. Das Ziel muss klar sein: Sky will auch danach die klare Nummer eins im deutschen Sport sein. Und um das zu erreichen, sind Bundesliga und 2. Bundesliga überaus wertvoll.“

Die DFL steht damit wieder einmal vor einem Dilemma: Fußball im Free TV zeitnah für die Massen („Sportschau“ weiter ab 18.30 Uhr) oder noch mehr Geld durch exklusiven Rechtehandel via Pay-TV (Sportschau“ weit nach 20 Uhr, dadurch mehr Fokus auf das Livespiel im Pay TV ab 18.30 Uhr)? „Sportschau“-Chef Karl Valks hat kürzlich schon gesagt, dass die neuen Ausschreibungsmodelle nicht gerade „Sportschau“-freundlich seien. In den vergangenen Jahren hatte die Kult-Sendung immer wieder auch Quotendellen.

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