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Kabarettist Dieter Nuhr am 22. März 2023.

© IMAGO/Eibner/Uwe Koch

„Forderung nach Verhandlungen völlig irreal“: Dieter Nuhr erklärt, warum er seine Meinung zum Ukrainekrieg geändert hat

Vor gut einem Jahr unterzeichnete der Kabarettist einen Offenen Brief gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Nun begründet er bei „Maischberger“, warum er inzwischen ganz anderer Ansicht ist.

Kurzer Rückblick in den April 2022: Russlands Überfall auf die Ukraine ist zwei Monate her und der Deutsche Bundestag hat soeben mit großer Mehrheit die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine gebilligt.

Auf der Webseite des Magazins „Emma“ wird ein Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz veröffentlicht. Die Forderung: Es sollen keine weiteren schweren Waffen an die Ukraine geliefert werden, um das Risiko eines Dritten Weltkriegs zu verringern. Nicht nur den „ursprünglichen Aggressor“ gehe die Verantwortung an, eine atomare Eskalation zu verhindern, steht in dem Brief.

Zu den 26 Erstunterzeichnern des Offenen Briefs gehören unter anderem die Journalistin Alice Schwarzer, der Schauspieler Lars Eidinger und der Kabarettist Dieter Nuhr – der seine Meinung heute, ein knappes Jahr später, fundamental geändert hat, wie er im Interview in der Talkshow „Maischberger“ am Mittwochabend erklärte.

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Moderatorin Sandra Maischberger will in der Sendung von Nuhr wissen, warum er das neue Schwarzer-Manifest, das dieses Jahr veröffentlicht wurde und in eine ähnliche Richtung geht wie der ältere Brief, nicht unterzeichnet habe. „Weil ich die Sache natürlich jetzt nach einem Jahr anders sehe”, antwortet der Kabarettist.

„Mit wem soll man verhandeln?“

„Damals war es so, dass der Krieg gerade angefangen hatte und sich auch ernsthaft noch niemand vorstellen konnte, wie das gehen soll, diese russische Armee zu schlagen.“ Es sei damals außerdem „überhaupt nicht klar“ gewesen, was das Ziel eines Eingreifens von außen sein könnte, so Nuhr weiter. „Auch die Eskalationsangst war natürlich erheblich höher als heute, wo ein Jahr der Auseinandersetzung mit diesem Krieg stattgefunden hat. Heute halte ich die Forderung nach Verhandlungen für völlig irreal, weil mit wem soll man verhandeln.“

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Seine Angst vor einer Ausweitung des Ukrainekriegs zu einer direkten Auseinandersetzung zwischen Nato und Russland sei auch heute nicht verschwunden, sagt Nuhr. Er sehe jedoch „nicht mehr die Alternative zu dem, was wir gerade tun.“ 

Dieter Nuhr gehört zu den erfolgreichsten Kabarettisten in Deutschland. Mit seiner Sendung „nuhr im Ersten“ erreicht er ein Millionenpublikum im Fernsehen, dazu kommen Bühnenprogramme, Bücher und eine Radiosendung. Immer wieder steht er für seine Ansichten in der Kritik, die unter anderem die Coronapolitik, das Gendern und die Grünen betreffen.

Jüngst etwa eckte er mit einem Witz über die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang an. Er hatte sich in seiner TV-Sendung darüber lustig gemacht, dass sich „ausgerechnet“ Lang traue, die Bevölkerung „in Ernährungsfragen erzieherisch lenken zu wollen“. (Tsp)

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