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Medien: Frischer Wind in Friedrichshain

Tom Strohschneider leitet „Neues Deutschland“.

Generationswechsel bei der Tageszeitung „Neues Deutschland“: Tom Strohschneider, 38, löst am 1. August den bisherigen Chefredakteur Jürgen Reents, 62, ab, wie das Blatt am Dienstag in Berlin mitteilte. Geschäftsführer Olaf Koppe begründete auf einer Belegschaftsversammlung die Entscheidung der Gesellschafter als eine Investition in die Zukunft der Zeitung. Diese müsse sich den drängenden Herausforderungen auf dem Medienmarkt stellen und wolle einen personellen und strukturellen Impuls zur Erschließung neuer Leserpotenziale geben. Auch im Internet wolle die Zeitung ihre publizistische Präsenz verstärken.

Frischer Wind also in den Redaktionsräumen im alten Verlagsgebäude in Berlin-Friedrichshain. Die Auflage liegt, wie die Zeitung auf dapd-Anfrage mitteilte, bei knapp 36 000. In der DDR hatte das Blatt als Sprachrohr der SED eine Millionenauflage. „Neues Deutschland“ wurde unter sowjetischer Militärverwaltung gegründet und erschien am 23. April 1946 erstmals. Im Dezember 1989 wurde es zur „Sozialistischen Tageszeitung“, blieb zunächst im Eigentum der Linkspartei, wurde aber Anfang 2007 aus dem parteilichen Besitz entlassen.

Der gebürtige Berliner Tom Strohschneider begann im Jahr 2000 als Volontär beim „Neuen Deutschland“, war danach Redakteur im Inland-Ressort. 2008 wechselte er zur Wochenzeitung „Der Freitag“, später zur „taz“. Die Auflagenzahlen der linken Zeitung sind schon seit Jahren rückläufig. Die Leserschaft gilt als überaltert. Trotzdem feierte die einstige SED-Parteizeitung im vergangenen Jahr ihr 65-jähriges Bestehen. Jürgen Reents wird der Mitteilung zufolge in verantwortlicher Position für die Zeitung tätig bleiben. In einer Übergangszeit sollen Strohschneider und Reents die Führung der Redaktion gemeinsam übernehmen. Reents ist seit 1999 Chefredakteur.dapd

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