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Medien: Marianne Koch: Die Gesichter einer Frau

Sie gehört zu den wenigen Filmschauspielerinnen in Deutschland, die mühelos den Übergang ins Fernsehen geschafft haben. Und dies, obwohl Marianne Koch während ihrer zwanzigjährigen Filmkarriere in rund sechzig Filmen mitgespielt hat, die freilich fast alle auf Deponien verschwunden sind.

Sie gehört zu den wenigen Filmschauspielerinnen in Deutschland, die mühelos den Übergang ins Fernsehen geschafft haben. Und dies, obwohl Marianne Koch während ihrer zwanzigjährigen Filmkarriere in rund sechzig Filmen mitgespielt hat, die freilich fast alle auf Deponien verschwunden sind. Auch ein Spaghetti-Western von Sergio Leone war darunter.

Die in München geborene Tochter eines Kaufmanns und einer Pianistin hat nie wirklich Schauspielunterricht genommen; Marianne Koch war eine Instinktschauspielerin. Die Schauspielerei war auch nicht ihre erste Berufswahl gewesen. Zuerst hatte sie nur in den Semesterferien vor der Kamera gestanden. Als ihr Entdecker für den Film gilt Victor von Tourjanski. Er engagierte die damals 19-Jährige, als er für seinen Film "Der Mann, der zweimal leben wollte" ein Mädchen suchte, das es unter den ausgebildeten Darstellerinnen so nicht gab.

Zuerst empfahl sich Marianne Koch schlechthin als der Mädchentyp der frühen 50er Jahre, in den sich so genannte "reife" Männer verliebten. Etwa der Fliegergeneral Harras in dem von Helmut Käutner fürs Kino inszenierten Theaterstück "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer. Obwohl sie sich im Charakterfach, aber auch in Krimis und Komödien, als Partnerin etwa von Heinz Rühmann, perfektionierte: Die junge Schauspielschülerin Diddo an der Seite von Curd Jürgens blieb ihre berühmteste Rolle.

1970 gab Marianne Koch die Filmerei auf und setzte das unterbrochene Medizinstudium fort. Danach machte sie eine Ausbildung zur Internistin und ließ sich mit eigener Praxis nieder. Gleichzeitig aber machte sie im Fernsehen weiter. Da spielte sie Hauptrollen nicht nur in Fernsehspielen und Serien - wie "Der Kommissar" (noch mit Erik Ode) und "Die Journalistin" -, sondern gehörte zu den beliebtesten Moderatorinnen und Talkmastern. 28 Jahre lang zählte sie zum Team von "Was bin ich?". Auch an der Talk-Show "III nach Neun" war die streitbare Marianne Koch viele Jahre lang beteiligt. Zuletzt moderierte sie für den WDR, inzwischen fachkundig und als Ärztin approbiert, das "Medizin-Magazin".

Am heutigen Sonntag feiert Marianne Koch 70. Geburtstag. Noch immer hat sie die für sie so typische Ausstrahlung und ungekünstelte Vitalität, mit der sie viele Jahre Millionen von Fernsehzuschauern Zuversicht gab. Es passt zu ihr, dass sie sich als Ärztin auf die Schmerztherapie spezialisierte. Auch als Vorsitzende der "Deutschen Schmerzliga".

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