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News-Sender: Nachrichten als Zuschuss?

Politiker üben heftige Kritik an Sparplänen bei N24.

Die Aussage von ProSiebenSat 1-Chef Thomas Ebeling, Nachrichten seien für ProSiebenSat 1 ein Zuschussgeschäft, sorgt für Unmut in der Politik. Nachrichten, so Ebeling, seien zwar „für das Image bei Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern“. Einer solchen Aussage liege ein „völliges Missverständnis des dualen Rundfunksystems zugrunde, in dem es auch für den privaten Rundfunk eine klare Verantwortung gibt“, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann dem „Spiegel“. Die Verpflichtung der Sender zur Information sei „kein Privatvergnügen von Politikern. Sie war eine Voraussetzung für die Zulassung der Privaten“.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will den Sender im Zweifel stärker verpflichten: „Ein Rundfunkstaatsvertrag ist notfalls schnell geändert.“ Ebeling hatte auf einerBetriebsversammlung erkennen lassen, eine Entscheidung über den Kurs bei N24 falle nicht vor Februar und hänge auch von politischen Reaktionen ab. Im Sender und in der Politik wurde dies als Versuch gelesen, Zugeständnisse der Politik herauszuschlagen, etwa bei der teuren Verpflichtung zur Ausstrahlung von Regionalfenstern oder Sendeplätzen für Dritte. Der Redaktionsausschuss hat derweil das Zahlenwerk intern aufgeschlüsselt: 2009 hatte N24 danach laut „Spiegel“ Programm- und Verbreitungskosten von 75 Millionen Euro. Dem stünden 30 Millionen Euro Werbe- und sonstige Erlöse gegenüber sowie 65 Millionen Euro, die andere Konzernsender für die Nachrichtenlieferung überweisen. Der Kanal selbst sei damit profitabel. Tsp

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