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Die Mitarbeiter von Nix-TV.

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Nix-TV: Helmut Thoma startet neuen Jugendsender in Nordrhein-Westfalen.

Neues vom Helmut Thoma: Der Ex.-RTL-Boss will mit Nix-TV seine Idee eines authentischen Jugendsenders umsetzen. Eine tragende Säule soll Social Media werden.

Wenn man Helmut Thoma zuhört, dann ist es gar nicht so schwer, ein attraktives TV-Jugendprogramm auf die Beine zu stellen. Man darf es bloß nicht so anstellen wie ARD und ZDF, die zu viel über ihre Planungen für einen Jugendsender reden, aber nichts machen. „Es reicht, wenn junge Leute in ihrer Sprache und mit ihrer Mentalität junge Themen angehen“, sagt Thoma, auf dessen Regionalsender NRW.TV das neue Programm mit dem Namen Nix-TV an diesem Mittwoch den Betrieb aufgenommen hat.

Für sein Jugendprogramm hat sich Thoma, der mit RTLplus 1984 das Privatfernsehen in Deutschland mitbegründete, 40 Studenten von drei Medienhochschulen aus Nordrhein-Westfalen zusammengeholt. Gut ausgebildet und hoch motiviert sollen sie seine Idee eines authentischen Jugendsenders umsetzen. Das loftähnliche Studio im Düsseldorfer Medienhafen erinnert durchaus gewollt an den inzwischen eingestellten Kanal Giga TV. Im Grunde sei dieses Programm sogar durchaus erfolgreich gewesen, sagt Thoma, auch wenn die Finanziers zu schnell die Geduld damit verloren hätten. Das Konzept von Nix-TV sei so gestaltet, dass es weniger Geld beansprucht. Doch ganz ohne Erlöse kann auch aus Nix nichts werden, das weiß auch Thoma. Aber noch ist die Finanzierung ein nicht gelöstes Problem. Die Werbeagenturen warten vorerst ab, wie sich der Sender entwickelt. Bis dahin soll sich das Programm über Sponsoring tragen. Es gebe mehrere Interessenten, aber noch sei nichts unterschrieben, sagt NRW.TV-Geschäftsführer Thoma dem Tagesspiegel.

Eine tragende Säule von Nix-TV soll Social Media werden. Die Zuschauer sollen das Programm aktiv mitgestalten können, der Second Screen wird zum festen Programmbestandteil. Im Unterschied zum Mitmachsender Joiz soll sich Nix-TV aber „auf allen normalen Feldern“ tummeln. Anfangs wird es sich dabei um politische Themen handeln, aber auch um Musik, Filme, Boulevard-Berichte und, wie einst bei Giga TV, um Technik-News. Langfristig soll das Themenspektrum ausgebaut werden, bis Nix-TV zu einem 16-Stunden-Programm vergrößert wird. Denn von der Idee eines Volks-TV als Mantelprogramm für andere deutschsprachige Regionalsender will sich der 75-Jährige noch immer nicht verabschieden. In anderen Ländern würden Regionalsender durchaus profitabel arbeiten, sagt er. Dass die Pläne für Volks-TV nicht umgesetzt werden konnten, habe daran gelegen, dass es zwar durchaus einige, aber eben nicht genügend mutige Investoren gegeben habe.

Zum Start kann Nix-TV in drei Millionen Kabelhaushalten in Nordrhein-Westfalen oder als Internetstream auf nixtv.de empfangen werden. Die Ausdehnung auf weitere Kabelnetze in Baden-Württemberg und Hessen sei ebenso geplant wie die Übertragung des Programms via Satellit. Und damit das junge Publikum Nix-TV auf Smartphones und Tablets verfolgen kann, soll es auch eine App zur Sendung geben.

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