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Foto: Schindler, dpa

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Talk-Ebbe: Wir sind dann mal weg

Freude oder Pein? Der Talk macht Sommerpause. Die dauert bei manchen wegen der Fußball-EM diesmal noch ein bisschen länger.

Natürlich ist das ungerecht. Wenn die Talkshows auf vollen Touren durch das erste und die übrigen Programme laufen, dann wird über die „Flut“ gemotzt. Kaum ebbt die jedoch ab, wird wieder gemeckert: Warum machen Moderatoren und Sendungen jetzt Pause? Nur weil Fußball-EM ist? Europa ächzt weiter unter der Eurokrise, die nationale wie internationale Politik steht nicht ein Sekündchen still.

Also ARD und ZDF. Günther Jauch hat sich am vergangenen Sonntag nach 36 regulären Ausgaben und einer Sondersendung in die Sommerpause verabschiedet. Mit der Rückkehr lässt er sich Zeit, am 12. August will er wieder Gäste in den Gasometer bitten. Vielleicht hat Jauch richtig kalkuliert. Während der EM sendet die ARD am Sonntag im Vorlauf zum Talk „Tatort“-Wiederholungen. Die Folge „Heimatfront“ des Saarländischen Rundfunks brachte es gerade mal auf 4,74 Millionen Zuschauer, das ist wenig mehr als die Hälfte eines sehr gut gesehenen ARD-Krimis. „Günther Jauch“ holte danach mit dem Thema „Trauma Afghanistan“ 2,83 Millionen Zuschauer ab (Marktanteil: 9,3 Prozent). Bis zu dieser Sendung hatte Jauch in seiner ersten ARD-Saison im Schnitt 4,70 Millionen Zuschauer (MA: 15,9 Prozent).

Können, dürfen sich die Talker aber von erwartbaren, sprich niedrigeren Quoten leiten lassen? Schon in den eigenen Reihen fällt die Antwort unterschiedlich aus. „Menschen bei Maischberger“ hat bereits am 29. Mai „tschüss“ gesagt, am Dienstag, den 17. Juli, will sie wiederkommen. Beinahe zwei Monate Pause, das ist nicht die Ausnahme bei den Moderatorinnen und Moderatoren. „Beckmann“, der Talk mit der schwächsten Resonanz in der ARD-Riege, pausiert vom 17. Mai bis zum 12. Juli, wobei dieser Talker bei der EM stark für das Erste engagiert ist.

„Anne Will“ nimmt sich an diesem Mittwoch ein Päuschen, da steht die Partie Deutschland gegen die Niederlande auf dem ZDF-Programm. Ansonsten sendet sie laut ARD-Programmdirektion bis 18. Juli, um am 29. August wiederzukommen. Kürzer macht keiner/keine Urlaub.

Frank Plasberg gibt den Eisernen. Welches Gegenprogramm zu seiner Talkshow „Hart aber fair“ am Montag auch immer ausgestrahlt wird, Frank P. sendet. Politik kennt keine Pause, Plasberg kennt keine Halbzeitpause. Er geht als letzter der ARD-Matadoren in die Sommerfrische, nämlich am 23. Juli, und er kehrt als letzter zurück, am 17. September.

Und Maybrit Illner? Während der EM, vom 14. bis 28. Juni ruht ihre Talkshow. Danach, so heißt es aus der ZDF-Pressestelle, gehe „Maybrit Illner“ wieder in den Regelbetrieb. Von Donnerstag, 26. Juli, bis Donnerstag, 16. August, gibt es eine "Sommer-Olympia-Pause" für die Sendung. Das Zweite will das Erste sein. Joachim Huber

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