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Marlehn Thieame ist Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates. Das Gremium wählt den nächsten Intendanten des ZDF.

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ZDF-Fernsehrat sucht Nachfolger für Intendant Thomas Bellut. Es darf auch eine Nachfolgerin sein.

Die letzten drei Intendanten des Zweiten Deutschen Fernsehens – Dieter Stolte, Markus Schächter und Thomas Bellut– kamen allesamt aus dem Sender. Und jeweils hatten sie vor ihrer Wahl an die Senderspitze als Programmdirektoren für das Haus gearbeitet. In dieser Tradition steht auch Norbert Himmler, der amtierende Programmchef des zuschauerstärksten Fernsehsenders in Deutschland gilt als Favorit für die Nachfolge von Thomas Bellut, der Anfang März mitgeteilt, dass er seinen Posten zum 15. März 2022 abgibt. Er wird dann 67 Jahre alt sein.

Für die anstehende Wahl peilt der Fernsehrat des ZDF die kommende Sitzung am 2. Juli an. Man wolle die Wahl in einer Präsenzsitzung abhalten, weil der unmittelbare persönliche Eindruck der Kandidatinnen und Kandidaten in einem Vorstellungsgespräch wichtig sei, sagte die Vorsitzende des Gremiums, Marlehn Thieme, am Dienstag bei einem Mediengespräch. Ob die Sitzung wegen der Corona-Pandemie in Präsenz stattfinden könne, werde man Mitte Juni wissen.

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Marlehn Thieme, Juristin und Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, wollte den Eindruck vermeiden, dass das Ergebnis bereits feststehe. Das Verfahren sei so transparent wie offen, betonte sie. Zu möglichen Kandidaten könne sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Auskünfte geben.

Das Anforderungsprofil für Belluts Nachfolger sehe an erster Stelle eine Berufs- und Managementerfahrung in der Medienbranche mit entsprechender Budget- und Personalverantwortung vor, sagte Thieme mit Blick auf die Chancen von Quereinsteigern etwa aus der Politik. Erwartet wird „eine ausgeprägte Werteorientierung, die auf eine freiheitlich-demokratische, solidarische, gerechte und inklusive Gesellschaft gerichtet ist“.

Vorschläge bis zum Wahltag möglich

Thieme sagte, sie habe um Personalvorschläge für den Intendantenposten bis zum 25. Mai gebeten. Diese Frist diene allerdings nur der Strukturierung des Wahlverfahrens. Rechtlich gesehen könnten auch noch in der Sitzung zur Wahl Vorschläge eingereicht werden.

In der Debatte um die Neufassung des Medienstaatsvertrages und eine Anpassung des Rundfunkbeitrags habe der Fernsehrat deutlich gemacht, dass die Finanzierung unabhängig vom Programmauftrag zu sehen sei. Es gehe darum, den gesellschaftlichen Mehrwert des Programms nachvollziehbarer zu machen.

Angesichts der aktuellen Situation mit einer zunehmenden politischen Polarisierung und einer Medienkonzentration auf große Plattformanbieter sei der öffentlich-rechtliche Rundfunk „wertvoller denn je“. Vor diesem Hintergrund hätten auch die Länder kein Interesse daran, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schwächen, sagte Thieme.

Keine gemeinsame Mediathek mit der ARD

Noch-Intendant Thomas Bellut lehnt eine gemeinsame öffentlich-rechtliche Plattform im Internet ab. Zu entsprechenden Überlegungen, die von Medienpolitikern der Länder und auch aus der ARD geäußert wurden, sagte Bellut der „FAZ“: „Eine gemeinsame Plattform der öffentlich-rechtlichen Sender streben wir nicht an. ARD, ZDF und Deutschlandradio brauchen auch künftig eigene Adressen und gebündelte Angebote, um sich im Wettbewerb mit privaten Anbietern und globalen Plattformen behaupten zu können.“ Das schließe eine sehr enge und weiter verbesserte Zusammenarbeit nicht aus. Joachim Huber

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