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Martin Ganslmeier, seit März Leiter Gemeinschaftsredaktion Radio und crossmedialer Koordinator im ARD-Hauptstadtstudio, vorher Korrespondent in Washington.

© RBB

Zu meinem ÄRGER: Was hat das mit Bill Gates zu tun?

„Finstere Absichten zu unterstellen, das finde ich schäbig.“ Die Medienwoche im Blick von Martin Ganslmeier.

Martin Ganslmeier, seit März Leiter Gemeinschaftsredaktion Radio und crossmedialer Koordinator im ARD-Hauptstadtstudio, vorher Korrespondent in Washington.

Herr Ganslmeier, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien denn am meisten geärgert?

Normalerweise muss viel passieren, bis ich mich richtig aufrege. Aber in den vergangenen Tagen habe ich mich berufsbedingt viel mit Verschwörungsspinnereien rund um Corona befasst. Dass in den dubiosen Veröffentlichungen ausgerechnet Bill Gates zur Zielscheibe wird, hat mich wirklich geärgert. Bill und Melinda Gates haben mit ihrer Stiftung viel Gutes für sehr viele Menschen getan, vor allem in ärmeren Ländern. Ihnen finstere Absichten zu unterstellen, finde ich schäbig. In meiner Zeit als US-Korrespondent habe ich erlebt, wie schnell solche Verschwörungsideologien zu Gewalt führen. Umso wichtiger sind gut recherchierte Fakten und transparente Aufklärung.

Gab es auch etwas in den Medien, worüber Sie sich freuen konnten?
Seit ich Ende Februar nach Berlin kam, freue ich mich immer noch jeden Tag über das vielfältige und exzellente Angebot an Zeitungen, Radio- und Fernsehprogrammen in der Hauptstadt! Deutlich besser als in Washington (wo ich die vergangenen sieben Jahre gelebt habe) und keineswegs selbstverständlich! Wir sollten diese Vielfalt erhalten.

Ihr Lieblings-Podcast?
Klarer Favorit: „mal angenommen“, der Zukunfts-Podcast der Tagesschau. Jede Woche ein neues Gedankenexperiment: Mal angenommen, es gäbe ein Grundeinkommen in Deutschland. Mal angenommen, Cannabis würde legalisiert. Sehr gut recherchiert und abwechslungsreich präsentiert von jüngeren TV- und Radio-Korrespondent*innen im ARD-Hauptstadtstudio. War für mich als Rückkehrer nach Deutschland ein idealer Wiedereinstieg in die bundesdeutschen Themen.

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