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"Ozapft is": 172. Münchner Oktoberfest eröffnet

Mit dem traditionellen Ruf «Ozapft is» hat am Samstag um Punkt zwölf Uhr das 172. Münchner Oktoberfest begonnen.

München (17.09.2005, 17:58 Uhr) - Unter dem tosenden Jubel von 6000 Besuchern im Schottenhamel-Zelt schaffte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) dabei einen neuen Rekord: Als erster Oberbürgermeister schaffte er es, das erste Fass mit nur zwei Schlägen anzuzapfen. Trotz Dauerregens zogen tausende Besucher mit Schirmen und in Regenjacken schon am Morgen zum Festgelände. Am Mittag mussten bereits mehrere Bierzelte wegen Überfüllung geschlossen werden. Bis zum 3. Oktober werden mehr als sechs Millionen Besucher beim größten Volksfest der Welt erwartet. Die Wiesn dauert dieses Jahr einen Tag länger, da der Tag der Deutschen Einheit auf den Montag fällt und zusätzlicher Wiesntag ist.

Während zwölf Böllerschüsse über die Münchner Theresienwiese hallten, reichte Ude dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) die erste frisch gezapfte Maß Bier, um mit ihm auf eine «friedliche Wiesn» anzustoßen. «Das ist für mich das Allerwichtigste.» An zweiter Stelle allerdings steht das Wetter. «Ich fände es ungerecht, wenn es nach der Bundesgartenschau auch noch die Wiesn verregnet», rief Ude. «Wie wollen ein schönes Wetter für die nächsten zwei Wochen.»

Ungewohnte Buh-Rufe im traditionell konservativen Schottenhamel- Zelt erntete Ministerpräsident Stoiber. «Es ist ganz normal, dass es in einer Demokratie andere Meinungen gibt», kommentierte er lakonisch. Trotz des bevorstehenden Wahltags werde er sich wenigstens eine Maß Bier genehmigen. Anders als Ude kam Stoiber nicht in Lederhose, sondern im Trachtenanzug. «Ich arbeite hier ja nicht, ich bin im Festgewand da», begründete er sein Outfit. Außerdem sei das Schwarz des Anzugs politisch für ihn genau die richtige Farbe. Zu den Ehrengästen zählte die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), die Vorgängerin Udes als Präsidentin des Deutschen Städtetags.

Bei Regenwetter waren die Wirte zuvor mit blumengeschmückten Pferde-Kutschen auf der Theresienwiese eingezogen. Zahlreiche Schaulustige säumten die Straßen, als sich der von Musikkapellen begleitete Tross in der Innenstadt in Bewegung setzte.

Rund eine Million Besucher werden traditionell allein am ersten Wiesn-Wochenende erwartet. Die Maß Bier ist mit bis zu 7,25 Euro so teuer wie noch nie. Im vorigen Jahr kostet sie bis zu 7,10 Euro. ()

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