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Seltene Sammlung: 5000 Schüler-Spickzettel werden wissenschaftlich untersucht

5000 gesammelte Spickzettel, Schülerbriefchen und Kritzeleien sollen der Universität Erlangen-Nürnberg Einblicke in die Freuden und Sorgen ganzer Schülergenerationen geben.

Nürnberg - Der Nürnberger Mathematiklehrer Günter Hessenauer hatte die Zettel mehr als 40 Jahre lang gesammelt. Am Donnerstag übergab er sie der Schulgeschichtlichen Sammlung der Universität. Teile davon sollen von Oktober 2007 an im Schulmuseum Nürnberg ausgestellt werden. Hessenauer hatte bereits in den 1960er Jahren an seinem Gymnasium begonnen, nach Unterrichtsschluss im Klassenzimmer liegen gebliebene Zettel aufzuheben. "Irgendwann bemerkte ich, das mehr dahinter steckte als nur witzige Briefchen oder Zeichnungen", sagte der heute pensionierte Pädagoge: "Da sind auch richtige Hilferufe dabei." Auf einem Zettel stehe etwa "Ich bin hässlich. Ich nur ich". Auf einem anderen würden Selbstmordgedanken ausgedrückt.

"Die Sammlung ist ein absoluter Glücksfall für die Forschung", sagte Annette Scheunpflug von der Uni bei der Übergabe. Sie eröffne einen einzigartigen Zugang zur Alltagswelt der Schüler. Scheunpflug: "Es ist für die Forschung sehr schwierig, an solche Dokumente aus der Subkultur der Schule zu kommen, denn diese sind ja geheim und sollen gerade nicht öffentlich werden." (tso/dpa)

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