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Panorama: Albaner kapern Bus bei Athen

Der Hintergrund der Geiselnahme ist unklar – Sonderkommandos umstellen den Tatort

Zwei bewaffnete Männer haben am Donnerstagmorgen bei Athen einen Linienbus gekapert und zunächst 24 Fahrgäste als Geiseln genommen. In telefonisch geführten Verhandlungen mit den Entführern bemühte sich die Polizei um die Freilassung der Passagiere. Die Hijacker verlangten eine Million Euro und freies Geleit zum Athener Flughafen, von wo sie nach Russland ausgeflogen werden wollten. Ihre Geiseln versprachen die Täter am Athener Flughafen freizulassen.

Die mit einem Jagdgewehr und, nach eigenen Angaben, auch mit Sprengstoff bewaffneten Täter drohten damit, die Fahrgäste zu erschießen und den Bus in die Luft zu sprengen, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Als sich Polizeibeamte dem Bus zu nähern versuchten, gaben die Geiselnehmer mehrere Schüsse ab. Mehrfach fielen auch in dem Bus Schüsse. Verletzt wurde aber offenbar niemand, wie eine der Geiseln per Handy im Gespräch mit einem Fernsehsender aus dem Bus berichtete.

Die beiden Männer hatten den Bus, der sich auf der Fahrt von der Ortschaft Marathon in die griechische Hauptstadt befand, Mittwoch früh gegen 5 Uhr 50 an einer Haltestelle im Athener Vorort Gerakas in ihre Gewalt gebracht. Dem Fahrer und dem Schaffner des Busses sowie einer Frau gelang bei der Kaperung die Flucht. Am Vormittag ließen die Geiselnehmer zunächst fünf und im Laufe des Tages nacheinander weitere fünf Fahrgäste frei, die über gesundheitliche Beschwerden geklagt hatten. Die Forderung der Geiselnehmer nach einem Ersatzmann für den geflohenen Fahrer hatte die Polizei bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht erfüllt. Die beiden Männer bezeichneten sich den Geiseln gegenüber als Russen. Die Polizei ist sich allerdings nahezu sicher, dass es sich um Albaner handelt, da die Männer untereinander albanisch sprechen. Eine Geisel berichtete per Handy aus dem Bus, die Entführer hätten zunächst gelassen gewirkt und sich den Passagieren gegenüber freundlich verhalten. Je mehr Zeit verging, desto nervöser seien die beiden Männer jedoch geworden. Der Tatort war von starken Polizeikräften weiträumig abgeriegelt.

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