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Bestechung: Anklage gegen Ex-Sportchef Emig

Gut drei Jahre nach Beginn der Ermittlungen ist der frühere Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, wegen Korruptionsverdachts angeklagt worden.

Frankfurt/Main - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft dem 61 Jahre alten Journalisten Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung vor. Der Radsportexperte soll über Strohfirmen Produktionszuschüsse für Sportübertragungen des Hessischen Rundfunks in die eigene Tasche gelenkt haben. Einzelheiten zu der Anklage wollte die Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt geben.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) soll Emigs Ehefrau über die Marketing-Agentur SMP rund 390.000 Euro illegal kassiert haben. Emig soll zudem versucht haben, Beweismittel beiseite zu schaffen. Er war während der Ermittlungen zwei Mal in Untersuchungshaft genommen worden. Die SMP war auch beim Mitteldeutschen Rundfunk im Geschäft, dessen früherer Sportchef Wilfried Mohren sich ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt sieht.

Rundfunk klagt auf Schadensersatz

Gegen seinen früheren Arbeitgeber, dem er laut "SZ" rund 13 Millionen Euro Sponsorengelder eingeworben haben soll, führt Emig zudem einen Arbeitsgerichtsprozess um die Rechtmäßigkeit seiner Kündigung. Das Verfahren ist bis zum Abschluss des Strafprozesses ausgesetzt. Der Hessische Rundfunk verlangt rund eine Million Euro Schadensersatz von seinem einstigen Angestellten. Die Staatsanwaltschaft hatte die Überlastung der Frankfurter Korruptionsermittler als Grund für die lange Ermittlungsdauer genannt. (tso/dpa)

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