Als die Wurzel allen Übels gelten in der öffentlichen Diskussion die einröhrig geführten Tunnels. Der 6400 Meter lange Tauerntunnel ist ein solcher, der 11 600 Meter lange Montblanc-Tunnel auch.
Alle Artikel in „Panorama“ vom 10.08.2001
Eigentlich, sagte sie, hätte sie nicht im Traum daran gedacht, einmal Naturwissenschaften zu studieren. Dann aber studierte sie doch Chemie, denn es war damals eine andere Zeit und dieses Fach eine Möglichkeit zu einer kleinen Flucht - mit anderen, der Situation ebenfalls kritisch gegenüber stehenden Studenten diskutieren, in Konzerte gehen, im Chor singen.
Jetzt mal Vernunft beiseite, wie sich das für eine ordentliche Schlossplatz-Diskussion gehört. Nach zehn Jahren Hin und Her um den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses kristallisiert sich langsam heraus, dass die Frage Hohenzollern-Residenz oder Palast der Republik mit herkömmlichen Mitteln nicht zu lösen ist.
Der Physiker Ulrich Walter war 1993 als Astronaut mit der D 2 Shuttle Mission im Weltraum. Er ist Autor des Buches "Zivilisationen im All".
Der "Drinking Song", den Adam Makowicz 1973 aufgenommen hat, trägt seinen Namen zu Recht: So entspannt tröpfelt der Bossa aus seinem E-Piano, dass die Welt tatsächlich ins Schwanken gerät. Kaum zu glauben, dass diese Perle des Latinjazz nicht in Rio, sondern in Warschau entstanden ist.
Vom Delfin bis zum Warzenschwein, Männchen wie Weibchen tun es mit Wonne. Von Großen Tümmlern - einer Delfinart, ist inzwischen bekannt, dass drei Viertel der Männchen in einer homosexuellen Gemeinschaft leben.
Als Brechts Wohnung Ende der siebziger Jahre öffentlich zugänglich wurde, geschah es häufiger, dass Besucher einander verstohlen auf Naziliteratur in den Regalen aufmerksam machten: Alfred Rosenbergs "Mythos des 20. Jahrhunderts", "Horst Wessel" von Hanns Heinz Ewers oder "Bilder aus dem Leben des Führers".
Es war am Nugget Tsil, wo ein deutscher Mythos starb. Steil ragten die weißen Felsen in den Himmel, in denen sich die Apatschen unter Führung von Winnetou und Old Shatterhand verschanzt hatten.
Im Mordfall Julia hat sich der Verdacht gegen einen 33 Jahre alten Nachbarn des Kindes erhärtet. Der Mann war nach Angaben der Polizei mit seinem Auto ganz in der Nähe des Waldes geblitzt worden, in dem die Leiche der Achtjährigen verbrannt wurde.
Was sagt man in so einem Moment? Jerry Ehman sagte "wow!
Nach den Quatuor Mosaiques werkelt nun das ungarische Festetics-Quartett an der ersten Gesamtaufnahme von Haydns Streichquartetten auf historischen Instrumenten. Im Vergleich zu ihren Vorgängern, denen es vor allem um eine Intensivierung des Dialogs und die Zuspitzung der Pointen geht, gehen die Ungarn gelassener vor: Bei den jetzt vorliegenden Quartetten Opus 50 halten sie sich selbst in den lautmalerischen Gags des "Frosch"-Quartettes zurück und setzen auf optimalen Klang.
Kalifornien ist das Land der Rekordbäume. Hier steht nicht nur der älteste der Welt (eine Grannenkiefer, 4900 Jahre), sondern auch der höchste (ein Küsten-Redwood, 112 Meter) und der gewaltigste (Sierra-Redwood, 31 Meter breit, 84 Meter hoch).
Stürmischer Wind und Gewitter gefährden den Start der Raumfähre "Discovery" weiter. Nachdem deswegen bereits ein Start am Donnerstag abgebrochen werden musste, sagten Meteorologen auch für Freitag schlechtes Wetter an der Südspitze Floridas voraus.
"Das Leben ist schön" erzählt eine italienische Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg. Guido, gespielt von Roberto Benigni, wird mit seinem Sohn ins KZ deportiert.
Der Held von Wilhelm Genazinos neuem Roman mit dem seltsam leichtlebigen und gleichzeitig schwermütigen Titel Ein Regenschirm für diesen Tag ist ein Flaneur, der gerne durch die Straßen streunt, ein Tagedieb und Taugenichts, ein Melancholiker des Lebens und Beobachter der kleinen Dinge, ein Mann, der Frauen trifft, die ihn mit seiner Vergangenheit konfrontieren und mit seinen und ihren Erinnerungen behelligen.Da trifft es sich gut, dass er Luxusschuhe einläuft und testet, aber aus seinem Flaneurtum eine, wenn auch schwache, Existenzberechtigung ableiten kann.
Die deutschen Erzähler meiden den Norden, er gilt ihnen als kalt, leblos, tot. Je höher der Norden, desto gemächlicher das Leben, vielleicht reduzierter, vielleicht wahrhaftiger, wer weiß es schon.
Bei dem spektakulären Madrider Kunstraub, einem der größten in der spanischen Geschichte, hatten die Täter am Mittwoch anscheinend leichtes Spiel. Die Gemälde großer Meister wie Francisco de Goya, Pieter Brueghel oder Juan Gris, die die Einbrecher aus dem Wohnhaus der spanischen Milliardärin Esther Koplowitz stahlen, waren kaum gesichert.
Also, wie kam es noch mal zu dieser unglaublichen, scheinbar niemals mehr endenwollenden Rückkehr der 80er Jahre? Oder anders gefragt: Könnte man nicht wenigstens anfangen, sich um die 90er Jahre zu kümmern, damit mal etwas anderes zu hören ist?
Toni Braxton (32), Sängerin und sechsfache Grammy-Preisträgerin, sieht Mutterfreuden entgegen. Kurz vor Weihnachten soll sie ein Kind bekommen, berichteten US-Medien.
Erinnern wir uns: Gerade ein Vierteljahrhundert ist es her, da glaubte man, durch Kritik und soziale Veränderung eine von Zwängen befreite, demokratische Gesellschaft herbeiführen zu können. Systemkritik, Dialektik und Emanzipation waren die Schlüsselbegriffe einer Allianz aus Sozialforschern, Psychologen und Pädagogen, deren veränderungsfrohe Energien von dem Credo getragen wurden, dass das Sein das Bewusstsein bestimme.
Angeschmiert. Wegen der Energiekrise in Brasilien und der Abwertung der Landeswährung Real sind die Klorollen kürzer geworden.
In ist die blutbespritzte Krankenschwesterkluft, das geschminkte blaue Auge und der Sado-Mundschutz aus schwarzem Leder mit Nieten. Die glänzenden Plateaustiefel, der grelle Minirock und die zerrissenen Strumpfhosen.
SETI, kurz für Search for Extraterrestrial Intelligence (Suche nach außerirdischer Intelligenz) ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe von Projekten, mit denen Wissenschaftler und freiwillige Helfer seit 1960 die Suche nach Funksignalen aus dem All betreiben. Größte Anlage ist das Radioteleskop in Arecibo mit einem Durchmesser von 305 Metern.
"Die Zeit" lud mich zum Geburtstag ihrer Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff. Vor mir in der Reihe der Gratulanten stand ein Meister des Beglückwünschens.
Die Idee zu einem Wörterbuch der ästhetischen Grundbegriffe entstand Mitte der achtziger Jahre am Zentralinstitut für Lite-raturgeschichte der Ostberliner Akademie der Wissenschaften. Mit der Ankündigung des Vorhabens verbanden sich für in der DDR arbeitende Geisteswissenschaftler ge-wisse Hoffnungen, weil das Projekt Mög-lichkeiten versprach, einen vorgegebenen Kanon ästhetischer Wertmaßstäbe, der sich aus einer parteipolitisch sanktionierten Be-grifflichkeit herleitete, wesentlich zu erwei-tern.