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Eine Angehörige einer der vermissten 43 Studenten nimmt an einer Demonstration in Mexiko-City teil.

© AFP/Pedro PARD

Sechs Jahre nach Verschwinden von 43 Studenten: Behörden in Mexiko erlassen Haftbefehle gegen Polizisten und Soldaten

Noch immer ist unklar, was mit den 43 Studenten passiert ist, die 2014 in Mexiko verschleppt wurden. Nun wurden zahlreiche Haftbefehle ausgestellt.

Sechs Jahre nach der mutmaßlichen Tötung von 43 Studenten haben die Behörden in Mexiko Haftbefehle gegen zahlreiche Polizisten und Soldaten ausgestellt. Man gehe davon aus, dass diese Personen etwas mit dem Verbrechen zu tun hätten, sagte der Vorsitzende der Sonderstaatsanwaltschaft für den Fall, Omar Gomez, am Samstag in Mexiko-Stadt. 

Die Regierung versprach weitere Ermittlungen. „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben“, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Samstag. „Es wird Gerechtigkeit geben.“

Zuletzt gab es eine Reihe neuer Ermittlungsansätze. „Es wird keine Straflosigkeit geben“, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte im Innenministerium, Alejandro Encinas. „Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen.“

Angehörige der Opfer hatten bereits am Vortag vor der Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko-Stadt eine „Mauer des Gedenkens“ mit den Fotos der Vermissten errichtet. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte erkannte Fortschritte bei den Ermittlungen an, forderte die Behörden aber auch dazu auf, ihre Anstrengungen noch einmal zu verstärken. Zuletzt wurden mehrere Verdächtige freigelassen, weil sie in der Haft gefoltert worden waren.

In der Nacht zum 27. September 2014 waren im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa von Polizisten verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben worden. Offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und auf einer Müllkippe verbrannt.

Unabhängige Untersuchungen ziehen diese Version allerdings in Zweifel. Bislang wurden lediglich die Knochen von zwei Opfern gefunden. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. Verurteilt wurde bis heute niemand. (dpa, Reuters)

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