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Ein Metalfan umgeben von Pfützen in Wacken

© dpa/Axel Heimken

Update

Besseres Wetter am letzten Tag: Festival-Veranstaltern in Wacken fehlt ein Drittel der Einnahmen

Bis zum frühen Sonntagmorgen läuft das Festival in Schleswig-Holstein noch für die rund 60.000 Metalfans. Polizei und Rettungsdienst äußern sich positiv.

| Update:

Bei besserem Wetter haben Zehntausende Metalfans am letzten Tag des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken gefeiert. Nach Regen zu Beginn schien am Samstagnachmittag. Vor den Hauptbühnen gab es aber weiter viel Matsch. Erst am Vormittag hatte es abermals einen kräftigen Schauer gegeben.

Mehr als 60.000 Metalfans können in der Nacht zum Sonntag zum vorerst letzten Mal vor den neun Bühnen des Festivals feiern. Dann wollen unter anderem Saltatio Mortis, Heaven Shall Burn und Two Steps From Hell auf der Bühne stehen. Gegen 2.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen sollen die Boxen an den Bühnen in Wacken verstummen.

Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Veranstaltern des Heavy-Metal-Festivals in Wacken nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. „Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Samstag. Wegen des schlechten Zustands des Areals durch Schlamm hatten die Veranstalter einen Einlassstopp verhängt. Statt der erwarteten 85.000 waren lediglich 61.000 Metalfans in Wacken.

Wer nicht reinkam, bekommt das Geld zurückerstattet. Das sei mathematisch nicht so schwer auszurechnen, sagte Jensen auf Nachfrage. „23.500 mal 299, und dann kommst Du da irgendwo ziemlich dicht ran.“ Die Tickets haben 299 Euro gekostet. Jensens Rechnung zufolge fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro. „Der Ticketpreis ist das geringste Übel“, sagte Jensen. Die Metalfans seien nach der Pandemie immer noch ausgehungert.

Ähnlich äußerte sich Mitbegründer Holger Hübner. Über die wirtschaftlichen Fragen werde nach Festival-Ende ab Montag gesprochen. „Um Kohle gehts hier nicht. Dann hätte man es sowieso gar nicht mehr gemacht.“

Positive Nachrichten gab es von Polizei und Rettungsdienst. „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen.

Polizei appelliert an abreisende Fans

Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert. „Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm. Sanitäter hätten 2500 Hilfsleistungen erbracht, 120 Besucher in Krankenhäuser gebracht. Diese seien größtenteils aber bereits wieder zurück auf dem Festival.

Die Polizei hat vor der Abreise am Sonntag an die Fans appelliert, die Abreiseinfos der Veranstalter im Blick zu behalten. „Alle Teilnehmer sollen bis zu ihrer Abreise mit ihren Kraftfahrzeugen auf dem Campinggelände bleiben und nicht bereits ihre Fahrzeuge außerhalb des Geländes parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können.“ So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Straßen verhindert werden.

Metalheads sollten zudem sicherstellen, dass sie sich nüchtern ans Steuer setzen und auch nicht unter Einfluss von Betäubungsmitteln stehen. „Im Rahmen des Abreisetages wird die Polizei schwerpunktmäßige Verkehrskontrollen durchführen.“

Auch am letzten Festival-Tag sorgt der Schlamm für Probleme.

© dpa/Axel Heimken

Fahrzeuge sollten zuvor vom gröbsten Schlamm und Dreck befreit werden, um eine Verschmutzung der Fahrbahn und auch Schäden am eigenen Auto zu verhindern. „Die Verkehrsführung der Abreiseroute zur Autobahn wird so eingerichtet, dass die Fahrzeuge einen etwas längeren Weg auf der Landstraße zurücklegen, damit sich die Fahrzeuge sauber fahren können.“

Bereits am Freitagabend hatte es mit dem Auftritt von Iron Maiden einen musikalischen Höhepunkt gegeben. Zehntausende Metalheads, wie die Metalfans sich nennen, feierten die britische Band.

Immer wieder ließen sich Fans beim „Crowdsurfing“ von der Menge über die Köpfe der Menschen hinwegtragen. Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson dankte den Veranstaltern. Eine Menge Leute hätten abgesagt, sagte er mit Blick auf die Wetterkapriolen mit viel Regen und Schlamm auf dem Gelände. „Wacken, you made it.“ (Wacken, ihr habt es geschafft.“) (dpa)

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