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Die Norwegian Dawn in Warnemünde.

© IMAGO/Frank Drechsler

Nach Cholera-Verdacht vor Mauritius: Passagiere können Kreuzfahrtschiff verlassen – Kritik an Reederei

Mehr als 2000 Kreuzfahrt-Passagiere mussten kurz vor Reiseende vor Mauritius eine Zwangspause einlegen. Doch die hat nun ein Ende.

| Update:

Nach der Cholera-Entwarnung an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Norwegian Dawn“ im Hafen der ostafrikanischen Insel Mauritius haben die ersten Passagiere das Schiff verlassen. Sie traten ihre ursprünglich für Sonntag geplante Heimreise an. „Die Einwanderungsbehörden sind noch am Montagabend an Bord gekommen, sodass die ersten Leute von Bord gehen konnten, wenn sie es wollten“, sagte der 49 Jahre alte Passagier Clyde Bastienne aus Mauritius, der mit seiner Tochter von Südafrika über Madagaskar nach Mauritius gereist war, der Deutschen Presse-Agentur. „Aber viele sind noch an Bord.“ Die Reederei hat sich zunächst nicht geäußert.

Seit Sonntag hatten gut 2000 Passagiere und 1000 Besatzungsmitglieder wegen des Verdachts auf einen Cholera-Ausbruch an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Norwegian Dawn“ zwei Meilen vor dem Hafen von Port Louis festgesessen. Nach einer Reihe von Magen-Darm-Erkrankungen an Bord verweigerten die Behörden in Mauritius dem Schiff das für Sonntag geplante Anlegen im Hafen der Hauptstadt Port Louis.

Zuvor hatte bereits die französische Insel La Réunion das Schiff abgewiesen. Erst am Montagnachmittag gab es Entwarnung: Der Cholera-Verdacht hatte sich bei den etwa 15 betroffenen Menschen nicht bestätigt. Nach einem Treffen der Behörden des Inselstaates hieß es, das Schiff dürfe anlegen.

Durchfall und Erbrechen an Bord

Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums hatten am Sonntagmorgen Proben von rund 15 Menschen an Bord. Mit dem Ergebnis der Untersuchung wird am Dienstag gerechnet. Nach Angaben aus Behördenkreisen sollen mindestens 14 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied an Durchfall und Erbrechen leiden. Sie seien in ihren Zimmern isoliert.

Es gab auch Kritik am Krisenmanagement. „Das hätte besser laufen können“, sagte ein deutscher Passagier in der Nacht zu Dienstag. „Wir wurden zu spät und unzureichend informiert.“ Dass etwas nicht stimme, sei erst klar geworden, als das Schiff nicht wie geplant in La Réunion angelegt habe. Auch wie es nun weitergehe, wisse er nicht, sagte der Mann, der ursprünglich schon am Sonntag nach Frankfurt fliegen wollte.

Nach Angaben der Reederei hat die 2002 in der deutschen Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg gebaute „Norwegian Dawn“ Platz für bis zu 2340 Gäste und 1032 Besatzungsmitglieder an Bord. Sie war am 13. Februar in Südafrika auf ihre Reise via Madagaskar nach La Réunion und Mauritius aufgebrochen. Anschließend sollte die „Norwegian Dawn“ mit den neuen Passagieren nach Südafrika zurückkehren.

Der Tourismus ist ein wichtiger Bereich für die Wirtschaft von Mauritius. (dpa/Reuters)

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