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Camp David: Obama greift zum Gewehr

Eigentlich kämpft Barack Obama für schärfere Waffengesetze. Doch nun veröffentlicht das Weiße Haus ein Foto, auf dem der US-Präsident selbst zur Waffe greift - wenn auch nur zum Tontaubenschießen.

In der Debatte über eine Verschärfung des Waffenrechts hat das Weiße Haus am Samstag ein Foto von US-Präsident Barack Obama beim Tontaubenschießen veröffentlicht. Das im Foto-Internetdienst Flickr eingestellte Bild
wurde demnach am 4. August in Camp David, dem Landsitz des Präsidenten im US-Bundesstaat Maryland, aufgenommen. Offenbar will das Weiße Haus damit den von konservativen US-Medien verbreiteten Eindruck zerstreuen, der Präsident sei grundsätzlich gegen Waffen. Obama hatte kürzlich in einem Interview seine Vorliebe für das Tontaubenschießen erklärt.

„Obama schießt auf Tontauben am 4. August 2012 in Camp David“, twitterte Dan Pfeiffer, ein Berater des Präsidenten. Auch die „New York Time“ veröffentlichte das Foto.

Seit dem Amoklauf an einer Grundschule in Newtown wird das Thema Waffenbesitz in den USA wieder heiß diskutiert. Ende Januar legten demokratische Abgeordnete einen Gesetzentwurf zur Verschärfung des Waffenrechts vor, der allerdings am Widerstand der Republikaner scheitern dürfte. Er sieht vor, die Herstellung, die Einfuhr und den Verkauf von mehr als 150 verschiedenen meist halbautomatischen Waffen zu untersagen. Außerdem ist ein Verbot von Magazinen mit mehr als zehn Patronen geplant.

Bei dem Amoklauf von Newtown hatte ein junger Mann Mitte Dezember 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen, bevor er sich selbst tötete. In den USA gibt es rund 270 Millionen Waffen in Privatbesitz, das sind 88,8 Waffen pro 100 Einwohner. 2011 starben mehr als 32.000 Menschen durch Schusswaffen, das sind gut zehn Todesfälle pro 100.000 Einwohner. Die mächtige US-Waffenlobby NRA läuft gegen schärfere Gesetze Sturm. (dpa/afp)

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