
© AFP/PETRAS MALUKAS
DHL-Flugzeug über Litauen verunglückt: Was wir über den Absturz wissen – und was nicht
Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist in Litauen abgestürzt. Mittlerweile ist der Ton-Mitschnitt zwischen Piloten und Tower veröffentlicht worden.
- Maria Kotsev
- Sandra Lumetsberger
- Ausra Kaminskaite
- Daniel Krause
Stand:
Ein Toter, mehrere Verletzte und eine Warnung. Am frühen Montagmorgen ist ein in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug des Postdienstleisters DHL in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius abgestürzt – nur drei Kilometer von der Altstadt entfernt.
Die deutschen Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Man stehe dazu „im engen Austausch mit den beteiligten Stellen im In- und Ausland, um den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären“, heißt es. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung werde die Ermittlungen vor Ort in Litauen unterstützen, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums.
Über den Unfallhergang herrscht noch Unklarheit, auch andere Fragen sind offen: Was hat den Absturz verursacht? War es menschliches, oder technisches Versagen, oder das Werk von Terroristen? Steht der Vorfall in Zusammenhang mit mehreren Paketbränden in Post-Depots in Europa? Ein Überblick zur Lage.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Wo ist das DHL-Flugzeug abgestürzt?
Nach aktuellen Angaben des Rettungsdienstes wurden die Einsatzkräfte am Montag um 5.31 Uhr Ortszeit von dem Absturz etwa 1,3 Kilometer nördlich der Landebahn informiert. Wie ein Sprecher des DHL-Konzerns dem Tagesspiegel mitteilte, soll die Maschine auf dem Weg vom Flughafen LEJ (Leipzig, Deutschland) zum Flughafen VNO (Vilnius, Litauen) etwa einen Kilometer vom Flughafen VNO eine Notlandung durchgeführt haben.
Wer befand sich an Bord des DHL-Flugzeugs?
An Bord befanden sich vier Personen, erklärte der Sprecher. Ihr Status werde noch geklärt, in Gedanken sei man bei ihnen und ihren Angehörigen, heißt es weiter. Über Unfall und Ursache könne man noch nichts sagen, die Ermittlungen laufen.
Der litauische Polizeivertreter Ramūnas Matonis bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel, dass eine Person für tot erklärt wurde, drei weitere Personen seien verletzt worden.
Bei dem Toten soll es sich um einen der beiden Piloten gehandelt haben, so Polizeivertreter Matonis. Mittlerweile ist auch die Nationalität bekannt: Er sei spanischer Staatsbürger. Die übrigen Insassen des Flugzeugs – ein Deutscher, ein weiterer Spanier und ein Litauer – werden im Krankenhaus behandelt.
Wie geht es den Verletzten?
Igor Lukaševas, Leiter des Rettungsdienstes von Vilnius, gab gegenüber „LRT RADIO“ erste Details zum Zustand der Verletzten bekannt.
Einer von ihnen war zumindest für einige Zeit bei Bewusstsein und sprach Englisch. Das überlebende litauische Besatzungsmitglied im Alter von 34 Jahren befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls in der Kabine und ist leicht verletzt.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
„Derjenige, der in der Kabine war, hat weniger gelitten, er war bei Bewusstsein. Natürlich hat er blaue Flecken, er sagte selbst, er habe Schmerzen im Nacken, im Rücken, im Kopf und im rechten Ellbogen“, sagte er.
Mittlerweile bestätigte Polizeikommandant Arūnas Paulauskas, dass der Litauer schon befragt werden konnte. Sein Zustand sei wahrscheinlich der beste der gesamten Besatzung. Seinen Aussagen zufolge sei im Inneren des Flugzeugs nichts passiert - es habe keinen Rauch, kein Feuer oder etwas anderes gegeben, das den Absturz verursacht haben könnte, berichtet der Kommissar vor Journalisten.
Der Chef der litauischen DHL-Tochtergesellschaft bestätigte dem litauischen Rundfunk, dass das Flugzeug einem Auftragnehmer des Unternehmens namens Swift gehöre. Die Maschine vom Typ Boeing 737 wurde litauischen Berichten zufolge ursprünglich für die Beförderung von Passagieren konzipiert und später für die Beförderung von Fracht umgerüstet.
Stürzte das Flugzeug auf ein Wohngebäude?
Nein. Das Flugzeug stürzte neben einem Wohngebäude ab. Litauens Bürgermeister Valdas Benkunskas sagte, die Maschine habe das Wohnhaus „durch Zufall“ verfehlt und sei in den Hof gestürzt. Nach dem Vorfall brach ein Feuer aus, dreizehn Bewohner, darunter mehrere Kinder, wurden aus dem Haus evakuiert und in einem Hotel untergebracht.
Viele Teile des Flugzeugs seien herumgeschleudert worden, berichtete ein Journalist des litauischen Rundfunks vom Unfallort im Stadtteil Liepkalnis. Das Gebiet ist seinen Angaben zufolge nicht dicht besiedelt – es gibt nur einzelne Häuser.

© REUTERS/Lukas Balandis
Božena Jerenkevič, eine Sanitäterin, die als erste an der Absturzstelle eintraf, sprach gegenüber „LRT RADIO“ von chaotischen Szenen. „Die Situation war chaotisch, zuerst hieß es, es sei ein Passagierflugzeug, dann erschien ein Passagier, er sprach Litauisch und erklärte, dass vier Personen an Bord seien und es sich um ein Frachtflugzeug handele“, sagte sie.
Als die Sanitäterin am Unfallort eintraf, hatte sich das Cockpit vom Rest des Flugzeugs getrennt und war weitgehend erhalten geblieben, andere Teile der Maschine standen in Flammen.
Was weiß man über die Ursache des Flugzeugabsturzes?
Nach vorläufigen Angaben ist das in Vilnius abgestürzte Flugzeug nicht abgestürzt, sondern gelandet - es gebe keine Hinweise darauf, dass im Inneren des Flugzeugs etwas passiert sei, sagte Polizeigeneral Arūnas Paulauskas am Montagnachmittag.
Natürlich werden alle Versionen untersucht, aber die ersten Daten deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass es sich um eine Art von äußerer Gewalt handelt, so Paulauskas.
Bei dem Versuch zu landen, war die Maschine knapp neben einem Wohnhaus zu Boden gegangen. Zwölf Bewohner – darunter mehrere Kinder – wurden evakuiert und in ein Hotel gebracht.
„Die Wohninfrastruktur rund um das Haus oder in der Nähe davon stand in Flammen, das Haus wurde leicht beschädigt, aber es ist uns gelungen, die Menschen erfolgreich zu evakuieren“, sagte der Leiter der Brandschutz- und Rettungsabteilung, R. Požėla, dem litauische Medium „LRT“.

© AFP/PETRAS MALUKAS
Auch am Dienstag geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Für konkrete Antworten ist es aber nach Angaben der Behörden noch zu früh. Der Betreiber des Flughafens Vilnius kündigte an, die Start- und Landebahn für eine Stunde zu sperren. Grund dafür seien Untersuchungen der Polizei, die mit Hilfe von Drohnen das Gebiet filmen werde, in dem am Montag das Frachtflugzeug abgestürzt war, teilte die litauische Flugsicherung mit.
Eine Flughafenvertreterin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Sperrung planmäßig um 10.00 Uhr Ortszeit begonnen habe und bis 11.00 Uhr andauern werde. Die Zeitspanne sei gewählt worden, weil sie die geringsten Auswirkungen auf den Flugbetrieb habe. Betroffen davon seien drei oder vier Flüge, die gestrichen worden seien, sagte sie.
War es ein technischer Fehler oder Terroranschlag?
Hinweise auf eine vorausgegangene Explosion gebe es bisher nicht. Ein Sprecher von DHL in Litauen sagte, der Konzern habe eigene Untersuchungen eingeleitet. Es gebe bislang keine Hinweise, dass eines der Pakete an Bord der Maschine verdächtig gewesen sei.
„Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Informationen vor, die auf etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges hindeuten“, erklärte später Ausra Rutkauskiene, Vertriebs- und Marketingleiterin bei DHL Litauen. Während der laufenden Ermittlungen habe das Unternehmen nichts zu berichten und werde nichts kommentieren. „Wir möchten nicht spekulieren“, wurde sie von litauischen Medien zitiert.
Nach Angaben des litauischen Polizeichefs werde die Suche nach der Absturzursache einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Besichtigung des Tatorts, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern. „Diese Antworten werden nicht so schnell kommen“, sagte Arūnas Paulauskas am Morgen auf einer Pressekonferenz.
Das Flugzeug habe versucht zu landen und die Landebahn nicht erreicht, schilderte Paulauskas. Der Absturz sei „höchstwahrscheinlich auf einen technischen Fehler oder ein menschliches Versagen zurückzuführen“.
Zugleich sagte er auf die Nachfrage, ob es sich auch um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, dass ein solches Szenario nicht auszuschließen sei. „Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“
Litauens Geheimdienstchef Darius Jauniskis schließt einen Terrorakt ebenfalls nicht aus. „Wir haben davor gewarnt, dass so etwas passieren könnte. Wir sehen uns einem immer aggressiveren Russland gegenüber.“ Noch sei es jedoch zu früh, eindeutige Schlüsse zu ziehen.
Alles sieht nach einem normalen Landeanflug aus, man kann keine drastischen Manöver oder Explosionen erkennen.
Vidas Kaupelis, litauischer Aviationsexperte
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schloss am Montagnachmittag einen russischen Sabotage-Akt auch nicht aus. „Alleine dass wir gemeinsam mit unseren litauischen und spanischen Partnern uns jetzt ernsthaft fragen müssen, ob das ein Unfall war oder nach letzter Woche erneut ein hybrider Vorfall, zeigt, in was für volatilen Zeiten wir auch mitten in Europa bei uns gerade leben“, sagte Baerbock am Rande eines Treffens der G7-Außenminister in Fiuggi. Die deutschen Behörden arbeiteten mit den litauischen Kollegen bei der Aufklärung „engstens zusammen, um das aufzuklären“.
Dabei werde „in alle Richtungen“ ermittelt, sagte Baerbock. Man könne jedenfalls nicht einfach davon ausgehen, dass die Ursache ein technischer Defekt gewesen sei.
Dem deutschen Verteidigungsministerium liegen bislang keine Erkenntnisse über einen möglichen Sprengsatz an Bord des bei Vilnius abgestürzten DHL-Frachtflugzeugs vor. Das teilte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei einem Treffen mit Kollegen aus Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien in Berlin auf eine Journalistenfrage hin mit.
Man habe sich insgesamt darüber ausgetauscht, dass es „darum geht, jetzt die Sensibilität zu erhöhen bei bestimmten Frachtsendungen“, fügte Pistorius hinzu. „Gleichzeitig wissen wir auch, dass es in diesem Feld wohl keine hundertprozentige Sicherheit gibt. Aber die Lücken, die es gibt, die man erkennt, müssen geschlossen werden“, sagte der Minister und ergänzte: „Das weiß sowohl die zivile Luftfahrt als auch die militärische.“
Bundeskanzler Olaf Scholz warnte vor vorschnellen Urteilen. „Wir gucken uns das genau an, wir können das gegenwärtig nicht sagen“, sagte der SPD-Politiker am Montagabend im ZDF auf die Frage, ob er die Absturzursache kenne und ob Russland dahinterstecke. „Es könnte so sein. Es gibt sehr viele schlimme Formen hybrider Kriegsführung, die wir in Deutschland feststellen“, fügte Scholz hinzu. Er erinnerte an die Geheimdienstberichte über Pakete, die mit Zündern in Flugzeuge geschmuggelt worden sind. „Deshalb muss das auch genau untersucht werden. Aber zu unserer Seriosität im Handeln gehört aber immer auch, dass wir dann jemandem einen Vorwurf machen, dass er es war, wenn wir das nachvollziehbar beweisen können“, mahnte der Kanzler.
Liefern Video- und Audioaufnahmen neue Erkenntnisse?
In der Zwischenzeit ist auch der Mitschnitt der Kommunikation zwischen dem Piloten und Tower veröffentlicht werden. Die Auswertung deutet nicht auf einen Notfall oder andere Unregelmäßigkeiten beim Landeanflug hin.
Der litauische Aviationsexperte Vidas Kaupelis hat die online zugängliche Lotsenkommunikation des Frachtfluges ausgewertet. Er geht davon aus, dass die Aufnahme authentisch ist, auch, wenn er keine abschließende Bestätigung für die Authentizität liefern kann. „Das war eine völlig routinemäßige Kommunikation“, sagt Kaupelis dem Tagesspiegel am Telefon.
Man höre, weder, dass die Crew um Hilfe bitte, noch, dass sie einen Notfall melde. Daher geht Kaupelis davon aus, dass die Besatzung von dem, „was in den letzten Sekunden des Fluges passierte“, überrascht worden ist.
Auch Videomaterial des Absturzes decke sich mit dem, was auf der Audioaufnahme zu hören ist: „Alles sieht nach einem normalen Landeanflug aus, man kann keine drastischen Manöver oder Explosionen erkennen.“
Erst in den letzten Sekunden sinke das Flugzeug schneller ab. Den Video- und Audioaufnahmen nach zu urteilen, könne man Kaupelis zufolge keine Unfallursache ausschließen.
Vince Šnirpūnas, der am „Antanas Gustaitis Aviation Institute“ unterrichtet, erklärt, dass solche Unfälle normalerweise aufgrund persönlicher Fehler passieren würden. Es sei nicht schwierig, ein Flugzeug in Vilnius zu landen. Zudem hätte es heute Morgen keine ungewöhnlichen Wetterbedingungen gegeben. „Es war eine Routinelandung“, sagt der Experte dem litauischen Medium „LRT“.
Das Flugzeug werde in der Regel mit einer speziellen Ausrüstung gelandet: „Das ist ein Instrumentenlandesystem, das das Flugzeug genau auf der Landebahn landet. Die Piloten verwenden dieses System normalerweise, anstatt manuell zu landen.“
Mehr Erkenntnisse erhofft man sich aus den Untersuchungen der Flugschreiber. Sie sollen Hinweise dazu geben, ob es sich um einen „technischen Fehler, einen Pilotenfehler oder etwas anderes handelt“, sagt Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas. Aus seiner Sicht gebe es derzeit „keine Hinweise oder Beweise, die nahelegen, dass es Sabotage oder ein Terrorakt war“.
Warnung vor Brandsätzen aus Deutschland
Anfang November waren nach Paketbränden in Post-Depots in Europa mehrere Verdächtige in Litauen festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft werden sie verdächtigt, am Versand von Paketen mit Brandsätzen in mehrere westliche Länder beteiligt gewesen zu sein.
Zuvor war Ende August bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor „unkonventionellen Brandsätzen“ warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.
Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus Litauen verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.

© AFP/PETRAS MALUKAS
Der Vorfall ereignete sich, als das Paket in ein Frachtflugzeug verladen werden sollte. Da die Maschine Verspätung hatte, war die Beladung zu dem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Ob es einen Zusammenhang mit dem Absturz bei Vilnius gibt, ist bisher unklar. Dem damaligen Verfassungsschutzchef, Thomas Haldenwang, zufolge war es nur ein Zufall, dass das Paket am Boden und nicht in der Luft Feuer fing. Sonst wäre ein Absturz unvermeidbar gewesen.
In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.
Grünen-Politiker fordert stärkeren Schutz der kritischen Infrastruktur
Grünen-Vizefraktionschef Konstantin von Notz fordert indessen eine rasche Verbesserung des Schutzes der kritischen Infrastruktur in Deutschland. Das sogenannte Kritis-Dachgesetz liege vor und müsse nun endlich verabschiedet werden, sagte von Notz am Montag in Berlin.

© dpa/Monika Skolimowska
„Wir müssen einfach konstatieren, dass Kräfte und Mächte unterwegs sind, die ungeheuerliche Dinge bereit sind zu tun, und deswegen müssen wir das Schutzniveau erhöhen“, sagte er auch unter Verweis auf die in der Ostsee beschädigten Datenkabel.
Statt die Verabschiedung auf die Zeit nach der Neuwahl zu verschieben, fordere er die Union auf, über das Kritis-Dachgesetz zu verhandeln und es noch in dieser Legislaturperiode zu einem Abschluss zu bringen.
Der Grünen-Politiker betonte, dass das Kritis-Dachgesetz den Staat und die Unternehmen in die Pflicht nehmen soll, das Schutzniveau in bestimmten Bereichen gegen Spionage, Sabotage-Angriffe und illegitime Beeinflussung zu erhöhen. Mitte des Monats waren Defekte an zwei Datenkabeln in der Ostsee festgestellt worden, die möglicherweise bewusst herbeigeführt wurden. (mit dpa/Reuters/AFP)
Update: In den ersten Agenturen hieß es, dass das Flugzeug auf ein Wohngebäude gestürzt sei. Der Bürgermeister von Vilnius hat nun klargestellt, dass das Haus knapp verfehlt wurde. Wir haben das im Text geändert.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: