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Die Queen im Weißen Haus: Mit Frack und weißer Fliege

Mit einem "white tie"-Dinner im Weißen Haus hat der USA-Besuch der britischen Königin Elizabeth II. einen glanzvollen Höhepunkt erreicht.

Washington - Die Queen erschien in einer weißen Robe mit funkelndem Besatz und blauer Schärpe zum Galadinner, zu dem US-Präsident George W. Bush und First Lady Laura insgesamt 134 Gäste aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen eingeladen hatten. Es war das erste so genannte "white tie"-Dinner in der mehr als sechsjährigen Amtszeit von Bush. Das heißt, für alle männlichen Gäste waren Frack und weiße Fliege (white tie) vorgeschrieben - die höchste Stufe des Protokolls.

Am Montagmorgen waren die Monarchin und ihr Ehemann, Prinz Philip, mit militärischem Zeremoniell offiziell in Washington willkommen geheißen worden. Für diesen Dienstag sind unter anderem Besuche im Goddard-Raumfahrtzentrum der NASA nahe der Bundeshauptstadt und in einem Kinderkrankenhaus geplant. Noch am Abend wollten die Gäste dann nach einem Dinner mit den Bushs und anderen ausgewählten Gästen in der britischen Botschaft in Washington nach London zurückkehren.

Ein Kleid für die First Lady

Für das Staatsbankett am Montag hatte sich Laura Bush beim Designer Oscar de la Renta eigens ein langes Kleid in Türkis mit Glitzer-Borte und passendem Bolero-Jäckchen anfertigen lassen. Damit schloss die First Lady die Wiederholung einer Peinlichkeit aus, die ihr im vergangenen Dezember widerfahren war: Bei einer Festivität des Kennedy Center in Washington trugen zwei Frauen das gleiche rote Kleid wie sie. Laura Bush entfernte sich diskret und erschien in einer anderen Robe.

Wie die First Lady am Montag in einem Interview verriet, war es das erste Mal seit vier Jahren, dass der texanische Bequemlichkeit liebende Präsident Frack und Fliege anlegte. Sie habe ihn zusammen mit Außenministerin Condoleezza Rice ein bisschen dazu überreden müssen, dieses Dinner zu einem "white tie"-Ereignis zu machen, plauderte Laura Bush aus. "Ich weiß nicht, wie glücklich er darüber ist. Aber was wäre perfekter dafür als dieser Besuch", fuhr sie fort. "Ich weiß, dass das amerikanische Volk sehr froh darüber ist, dass sie (die Queen) hier ist. Es ist ein sehr glücklicher Anlass."

Erbsensuppe mit Lavendel

13 Tische waren für das Bankett im Staatsspeisezimmer des Weißen Hauses arrangiert und königlich dekoriert worden. Gedeckt wurde mit dem Clinton-Porzellan - elfenbeinfarben mit goldenem Rand - und mit vergoldetem Silber aus dem England des 18. und 19. Jahrhunderts. Das Essen mit anschließender musikalischer Unterhaltung im East Room durch den berühmten israelischen Violinisten Itzhak Perlman war nach Angaben von Laura Bush schon vor Wochen getestet worden: Der Präsident und sie hatten Senatoren und Kongressabgeordnete zu einem "Probe-Dinner" eingeladen.

Und das stand am Montagabend auf der Speisekarte: Frühlingserbsensuppe mit Lavendel, amerikanischer Kaviar, Scholle "Almondine" mit gerösteten Artischocken, Lammrücken mit Gemüsefrikassee, Käse-Trio plus Salat mit Senf und Minze sowie eine Dessert-Kreation mit Zuckerrosen. (tso/dpa)

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