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Schulkinder sitzen in einem Klassenraum an ihren Tischen. (Symbolbild)

© Frank Rumpenhorst/dpa

„Eltern wollen bei Disziplinlosigkeit andere Möglichkeit als Schulverweis“: Schulbezirk im US-Bundesstaat Missouri führt Prügelstrafe wieder ein

Auf den Wunsch vieler Eltern sind in Schulen in Missouri bis zu drei Schläge auf das Gesäß erlaubt. Es sei eine Maßnahme gegen Disziplinlosigkeit.

Eine Schulbehörde im US-Bundesstaat Missouri hat die Prügelstrafe wiedereingeführt. Der Schulausschuss des Bezirks Cassville setze mit der neuen Richtlinie den Wunsch vieler Eltern um, erklärte Behördenleiter Merlyn Johnson.

Erziehungsberechtigte können demnach seit Mittwoch ihre Einwilligung für das neue Schuljahr schriftlich erklären.

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„Die Eltern wollen bei Disziplinlosigkeit eine andere Möglichkeit als den Schulverweis“, begründete Johnson die Wiedereinführung. Die Prügelstrafe gelte als „letztes Mittel“, wenn andere Maßnahmen erfolglos blieben. Vorgesehen ist, dass die Prozedur, das sogenannte Paddling, nur von einem Schulleiter und in Anwesenheit eines Zeugen angewandt wird. Erlaubt sind bis zu drei Schläge auf das Gesäß.

Es handle sich bei Cassville um eine „sehr traditionelle Gemeinde im Südwesten Missouris“, erklärte Johnson. Eltern hätten wiederholt ihre Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, dass körperliche Züchtigung im Bezirk nicht erlaubt gewesen sei. Eine Umfrage unter Schulangestellten, Eltern und Schülern habe zudem ergeben, dass Disziplinlosigkeit derzeit ein großes Problem darstelle.

„Die Eltern fragten uns: 'Warum können Sie mein Kind nicht schlagen?' - und wir haben geantwortet: 'Weil unsere Politik das nicht unterstützt'“, so Johnson. Schließlich sei der Entschluss gereift, den Bitten der Eltern Folge zu leisten.

Die Prügelstrafe mit Holzlatte ist in 19 amerikanischen Bundesstaaten weiter erlaubt. Im Jahr 1977 hatte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten entschieden, dass die Praktik nicht gegen die Verfassung verstößt. (KNA)

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