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Panorama: Erdrückende Beweise

Neil steht auch in Kanada unter Verdacht

Bangkok - Das Beweismaterial gegen den in Thailand festgenommenen mutmaßlichen Kinderschänder Christopher Paul Neil ist laut Polizei erdrückend und reicht für eine baldige Anklage des Kanadiers. „Die Beweise sind klar und lückenlos“, sagte ein ranghoher Polizist der Nachrichtenagentur AFP. Ein Gericht verlängerte am Samstag den Polizeigewahrsam bis mindestens zum Monatsende. Neil war nach einer weltweiten Interpol-Fahndung im Nordosten Thailands gefasst worden. Ihm wird der Missbrauch minderjähriger Jungen vorgeworfen. Bei einer Verurteilung in Thailand muss er mit 20 Jahren Haft rechnen.

Ein Gericht in Bangkok gestattete den Ermittlern, Neil mindestens zwölf Tage lang festzuhalten. Ein heute 13-Jähriger, der von dem Verdächtigen vor vier Jahren mehrmals sexuell missbraucht worden sein soll, habe den 32-jährigen N. während einer Vernehmung mehrfach als Täter identifiziert, sagte der Polizeisprecher: „Wir haben genug Beweise, um juristisch gegen ihn vorzugehen.“ Die Polizei brauche etwa 30 Tage, um die gerichtsrelevanten Unterlagen zusammenzubringen. Neil verbrachte die erste Nacht unter Beobachtung, um einen möglichen Selbstmord zu verhindern. Am Samstag wurde er in ein Untersuchungsgefängnis in Bangkok verlegt. „Er war unruhig“, beschrieb der Polizeisprecher das Verhalten des Mannes, der bislang beharrlich schwieg. Fernsehsender zeigten Neil in einem rotweiß gestreiften T-Shirt, weißer Hose und mit einer Baseball-Mütze bekleidet auf dem Weg zur Abnahme von Fingerabdrücken.

Nach Angaben aus Kanada war der mutmaßliche Kinderschänder auch in seiner Heimat im Visier der Ermittler. Seit 2004 habe er auch in der Provinz British Columbia wegen Kindesmissbrauchs in Kanada und im Ausland unter Verdacht gestanden, sagte eine Polizeisprecherin. Der Fernsehsender CBC berichtete, mehrere Jungen aus der Region Vancouver hätten Neil bei der Polizei angezeigt. AFP

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