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Erdbeben in Südasien: Experten warnen vor Seuchengefahr

Nach einer wetterbedingten Zwangspause über Nacht sind die Hilfsflüge ins pakistanische Erdbebengebiet wieder aufgenommen worden. Unterdessen warnen Fachleute eindringlich vor dem Ausbruch von Seuchen.

Islamabad/Muzaffarabad - Zahlreiche Hubschrauber seien unter anderem mit Nahrungsmitteln und Medikamenten an Bord gestartet, teilte ein Sprecher der pakistanischen Luftwaffe mit. In der Katastrophenregion geht unterdessen die Suche nach Verschütteten unvermindert weiter.

«Die Wetterlage ist wieder gut, hier scheint jetzt die Sonne», sagte Peter Görgen vom THW. «Unsere Arbeit konzentriert sich weiter auf die Erkundung des Gebiets und die Ortung möglicher Überlebender.» Das THW ist derzeit mit 15 Angehörigen der Schnell-Einsatz-Einheit SEEBA im Erdbebengebiet des pakistanischen Teils von Kaschmir tätig. Im Norden Pakistans sollen außerdem Spezialkräfte der Schnell- Einsatz-Einheit SEEWA des THW Trinkwasser aufbereiten.

Nach pakistanischen Angaben sind derzeit insgesamt 35 pakistanische Helikopter, 8 US-Hubschrauber und 2 Helikopter der Bundeswehr im Einsatz. Neben dem Transport von Hilfsgütern sollen sie Verletzte ausfliegen.

Unterdessen haben Fachleute eindringlich vor dem Ausbruch von Seuchen gewarnt. Angesichts der großen Zahl von Leichen gebe es ein «unglaubliches Risiko» durch Krankheiten, sagte UN-Sprecher Andrew Macleod am Mittwoch in Islamabad. Die pakistanischen Behörden begannen derweil mit der Entsendung hunderter Helfer, die die Toten mit chemischen Mitteln besprühen sollen, um so den möglichen Ausbruch von Epidemien zu verhindern.

Ein Einsatzteam des Technischen Hilfswerks (THW) barg am Morgen eine Frau lebend aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses in der stark zerstörten Stadt Muzaffarabad, wie das THW mitteilte. Die Frau, die keine sichtbaren Verletzungen habe, werde von Ärzten der Bundeswehr versorgt.

Das Erdbeben der Stärke 7,7 hatte am Samstag weite Landstriche im Norden Pakistans sowie Indiens verwüstet und schätzungsweise mehr als 40 000 Menschen das Leben gekostet. Millionen von Menschen wurden obdachlos. Die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Pakistans löste eine internationale Welle der Hilfsbereitschaft aus. (tso/dpa)

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