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Anklage: Fall Klatten: Erpresser will mildes Urteil

Der Anwalt von Helg S. kritisiert die Medienpolitik der Justiz.

Hamburg - Rund fünf Wochen vor Prozessbeginn gegen den mutmaßlichen Erpresser der Milliardärin Susanne Klatten, Helg S., hat dessen Anwalt Egon Geis scharfe Kritik an der Medienpolitik der Münchener Justiz geübt. Dass die Pressestelle des für den Fall zuständigen Münchener Landgerichts I den kompletten Anklagesatz ohne Sperrfrist an Journalisten verteilt habe, sei ein „einzigartiger Vorgang“ und in seinen Augen „sogar strafbar“, sagte er dem Magazin „Spiegel“. Damit sei sein Mandant mithilfe des Gerichts durch die Medien „massiv vorverurteilt“ worden. Dies müsse im Urteil mildernd berücksichtigt werden. Helg S. wird unter anderem Betrug und gewerbsmäßige Erpressung vorgeworfen. Der 43-Jährige soll sich das Vertrauen vermögender Frauen erschlichen und sie mit Fotos von intimen Treffen erpresst haben. Medienberichten zufolge soll S. versucht haben, allein von Klatten bis zu 290 Millionen Euro zu erpressen. Die BMW-Großaktionärin gilt als reichste Frau Deutschlands, sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Angeklagte war am 14. Januar aufgrund einer Anzeige Klattens in Österreich festgenommen worden. AFP

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